Ex-Paramilitär Mancuso als Friedensvermittler - Umstrittene Entscheidung Petros
Kolumbiens Präsident Gustavo Petro hat den ehemaligen Paramilitärführer Salvatore Mancuso zum Gestor de Paz (Friedensvermittler) ernannt, um den Friedensprozess mit den Paramilitärs abzuschließen. Diese Entscheidung stieß auf massive Kritik, da Mancuso für zahlreiche Menschenrechtsverletzungen und Massaker verantwortlich ist.
Mancuso wurde am 27. Februar 2024 nach Kolumbien abgeschoben, nachdem er in den USA eine Haftstrafe wegen Drogenhandels verbüßt hatte. Er befindet sich nun in einem Gefängnis in Bogotá oder Barranquilla und muss sich weiteren Gerichtsverfahren stellen.
Die Ernennung zum Gestor de Paz ermöglicht es Mancuso, an humanitären Abkommen und der Friedenskonsolidierung mitzuwirken. Es handelt sich weder um eine Amnestie noch um eine Begnadigung, und Mancuso muss sich weiterhin vor den Behörden verantworten.
Petros Beweggründe für die Ernennung sind der Wille zum Frieden und die Hoffnung, durch Mancusos Informationen über die Verbindungen zwischen Paramilitärs, Politikern und Unternehmern Wahrheit und Versöhnung zu fördern. Mancuso selbst hat sich zur Zusammenarbeit bereit erklärt und die Wiedergutmachung für die Opfer sowie die Garantie, dass sich die Verbrechen nicht wiederholen, zugesichert.
Mancusos Entscheidung ist heikel und birgt Risiken. Kritiker bezweifeln Mancusos Glaubwürdigkeit und befürchten eine Glorifizierung seiner Vergangenheit. Ob die Ernennung Mancusos tatsächlich zum Erfolg des Friedensprozesses beitragen wird, bleibt abzuwarten. Die Entscheidung ist ein Risiko für Petro, könnte aber auch eine Chance sein, nach Jahrzehnten des Konflikts endlich Frieden in Kolumbien zu erreichen.
Mancuso war Anführer der AUC (Autodefensas Unidas de Colombia), die für Massaker, Vertreibungen und andere Menschenrechtsverletzungen verantwortlich war. Er wurde 2008 in den USA zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt. Mancuso hat sich für seine Taten entschuldigt und beteuert, am Friedensprozess teilnehmen zu wollen.
Quelle: diverse Presseberichte
Salvatore Mancuso ist ein ehemaliger Paramilitärführer, der für viele schwere Verbrechen in Kolumbien verantwortlich ist. Zu seinen Verbrechen gehören:
Genozid: Mancuso hat die systematische Ausrottung von indigenen und afrokolumbianischen Gemeinschaften befohlen oder durchgeführt, wie zum Beispiel die Massaker von El Salado, Mapiripán, La Gabarra und Chengue.
Kriegsverbrechen: Mancuso hat die Angriffe auf die Zivilbevölkerung, die Rekrutierung von Kindersoldaten, die Anwendung von Antipersonenminen, die Folter und Ermordung von Gefangenen und die Zerstörung von zivilen Gütern befohlen oder durchgeführt.
Verbrechen gegen die Menschlichkeit: Mancuso hat die systematische und weit verbreitete Verletzung der Menschenrechte befohlen oder durchgeführt, wie zum Beispiel die Massenvertreibung, die erzwungene Verschwindenlassung, die sexuelle Gewalt, die Erpressung und die politische Manipulation.
Narkoterrorismus: Mancuso hat die Finanzierung und den Schutz des illegalen Drogenhandels befohlen oder durchgeführt, sowie terroristische Akte gegen die staatlichen Sicherheitskräfte und die Justizbehörden.