8. Dezember 2010, 16:17
Bogotá (dpa) - Landesweiten Katastrophenalarm hat Kolumbien wegen des heftigsten Regens seit 40 Jahren ausgelöst. Der Regen fällt schon seit Oktober fast ununterbrochen. Zusammen mit dem Katastrophenalarm rief die Regierung am Dienstag deshalb den wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Notstand aus. Das soll die rechtlichen und finanziellen Voraussetzungen dafür schaffen, den bis zu zwei Millionen geschädigten Menschen zu helfen, sagte Präsident Juan Manuel Santos in einer landesweit übertragenen Rundfunkansprache.
Nach einem Erdrutsch bei Medellín wurden unterdessen bis Mittwoch 44 Tote geborgen. 73 Menschen wurden zunächst noch vermisst.
Bisher wurden landesweit 218 Tote, 246 Verletzte und 119 Vermisste infolge von Hochwasser und Erdrutschen gezählt. 330 000 Familien seien auf Notunterkünfte und Lebensmittelhilfen angewiesen. Mehr als 2000 Häuser wurden völlig zerstört, an 275 000 Gebäuden entstanden Schäden. Die Opfer sind überwiegend arme Menschen, die an gefährdeten Hanglagen oder in flutgefährdeten Gebieten leben. Auch das Straßennetz, die Stromversorgung und andere Einrichtungen wurden beschädigt. Auch die Landwirtschaft leidet.
Die schlimmste Einzelkatastrophe ereignete sich am Sonntag in dem Ort Bello nördlich von Medellín. Dort wurden nach einem Erdrutsch nach Angaben vom Mittwoch bisher 44 Tote gefunden. Weitere 73 Menschen, für die es so gut wie keine Hoffnung mehr gab, wurden vermisst. «Die Anforderungen übersteigen unsere wirtschaftlichen Fähigkeiten und auch die Kapazitäten der Hilfsorganisationen», sagte Santos. Kolumbien hatte schon vor knapp zwei Wochen das Ausland um Hilfe gebeten. Die Europäische Union, Südkorea, Venezuela, Chile und andere hatten bereits Soforthilfen zur Verfügung gestellt.
Die nach Angaben von Meteorologen heftigsten Niederschläge seit vier Jahrzehnten sind Folge des Wetterphänomens «La Niña» (Spanisch: das Mädchen), das alle paar Jahre auftritt. Vor der Pazifikküste Südamerikas strömt dabei kaltes Wasser aus der Tiefe nach oben. Dies führt in Teilen des Subkontinents zu Dürren, in anderen zu besonders hohen Niederschlägen. Die Regenperiode könnte nach Angaben von Meteorologen noch bis Anfang kommenden Jahres andauern.
Veröffentlicht mit freundlicher Erlaubnis des greenpeace magazin
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Kolumbien ruft Notstand wegen Regenkatastrophe aus
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Kolumbien ruft Notstand wegen Regenkatastrophe aus
Du hast einen simplen Roboter sehr glücklich gemacht. Vielen Dank.
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