Buenas noches,
wie geschrieben habe ich der Einfachheit halber einen älteren Bericht zu SAI, den ich im taucher.net veröffentlicht habe, hier einkopiert.
(Quelle: => taucher.net/)
Einiges würde ich so heute nicht mehr schreiben, aber der Bericht ist schon ein paar Tage alt.
Un saludo,
Zahlenmaus
wie geschrieben habe ich der Einfachheit halber einen älteren Bericht zu SAI, den ich im taucher.net veröffentlicht habe, hier einkopiert.
(Quelle: => taucher.net/)
Einiges würde ich so heute nicht mehr schreiben, aber der Bericht ist schon ein paar Tage alt.
Un saludo,
Zahlenmaus
„Kolumbien? Meine Güte.... da gibt’s doch nur Kriminalität und Drogen .... Urlaub kann man da auf gar keinen Fall machen!“
Solche und ähnliche Bedenken bekam ich, auf mein Urlaubsziel angesprochen, ständig zu hören.
Nach mehreren Reisen dorthin kommen solche Sprüche mittlerweile nur noch vereinzelt – man kann in Kolumbien gut und gerne und vor allem sicher Urlaub machen – man muss nur wissen wo!
Im März 2005 bin ich zum vierten Mal auf die Trauminsel San Andrés geflogen, welche als „das sicherste Stück Kolumbiens“ bekannt und mittlerweile zur zweiten Heimat für mich geworden ist.
Das auswärtige Amt warnt zwar immer wieder, von Urlaubsreisen nach Kolumbien Abstand zu nehmen – hier ist jedoch das Fest- bzw. Hinterland gemeint – San Andrés ist von diesen Warnungen ausdrücklich ausgenommen.
Die Anreise – zieht man andere Pauschalreiseziele wie etwa Dom. Rep., Cuba etc. in Betracht – ist vergleichsweise schwierig. Direktflüge gibt es seit Ende der 90er nicht mehr. Will man einen günstigen Flug, so muss man von Deutschland aus entweder in Paris oder Madrid zwischenlanden und von dort weiter in die kolumbianische Hauptstadt Bogota fliegen, ab Bogota weitere zwei Stunden mitten in die Karibik.
Shuttle-Flüge ab Bogota bis San Andrés verkehren täglich, wenngleich auch zeitlich sehr eingeschränkt (Übernachtung in Bogota ist daher teilweise erforderlich). Wer über genügend Euronen verfügt und nicht aufs Geld schauen muss, kann natürlich auch einen Non-Stop-Flug ab Deutschland – Bogota buchen. Alternativ und günstig kann man auch via Amsterdam nach Costa Rica/San José fliegen. Eine Übernachtung ist in San José auf alle Fälle notwendig und ein Weiterflug nach San Andrés nur 3 x wöchentlich möglich – Vorteil dieser Flugroute ist jedoch, dass aufgrund von Stop-over in den USA für die Tickets „piece-concept“ (= 2 x 32 kg + 3 kg Handgepäck) gilt – für Taucher mit eigenem Equipment und UW-Foto-/Videoausrüstung eine überlegenswerte Alternative. Ein weiteres Plus ist der nur 45 min. kurze Transferflug von Costa Rica nach San Andrés.
Ist die Anreise erst einmal geschafft, wird man mit einem traumhaft schönen Ferienparadies belohnt – einem schwimmenden Stückchen Südamerika, das mit dem Tourismus gewachsen, jedoch nicht an ihm zerbrochen ist. Und der Tourist ist kein argwöhnisch beäugter Außenseiter, sondern mittendrin aktiver Teil des Insellebens mit fröhlichen und offenen Menschen.
San Andrés liegt im karibischen Meer, ca. 200 km vor den Küsten Nicaraguas und Costa Ricas. Zum Archipel gehören auch die 80 km entfernten Schwesterninseln Providencia und Santa Catalina sowie einige kleinere Cayos. Die Insel ist überschaubar groß (13 km lang und max. 3 km breit). Hauptreisezeit ist Dezember – Mai, die Temperaturen differieren je nach Jahreszeit zwischen 27 und 33 Grad C; von September – November können teilweise heftige Niederschläge fallen. Februar – April sind die trockensten Monate – Hitze und Schwüle werden durch die aus dem Nordosten blasenden Winde stark gemindert. Aufgrund der günstigen Lage (San Andrés liegt zu weit südlich, abseits des karibischen „Hurricanegürtels“) ist eine Bereisung ganzjährig möglich – die Gefahr von Wirbelstürmen ist relativ gering (der letzte schadenverursachende Wirbelsturm war im Jahr 1961).
Die Wassertemperatur des „siebenfarbigen Meeres“ (so nennt man dort die Karibik) beträgt konstant 27 Grad C – selbst in größeren Tiefen.
Bei Landeanflug sticht der neu gestaltete Flughafen ins Auge, den man wegen seiner Architektur, seines vielfarbigen Anstrichs und der großformatigen Kunstwerke auf den Gängen als den „schönsten in der ganzen Karibik“ rühmt.
Zu Fuß über das Rollfeld geht’s dann erst mal zum Touristenschalter, da für San Andrés ein „Einreisevisum“ (Touristenkarte Occre) erforderlich ist, welches ca. 8 USD kostet und von jedem Einreisenden (auch den Kolumbianern selbst) zu bezahlen ist – die Visumformalitäten können leider nicht bereits von zuhause aus abgewickelt werden – noch zur Passkontrolle und Gepäckausgabe, wo man karibischer Lässigkeit begegnet – und mitten hinein in die Leichtigkeit des Seins jenes Stückchens Südamerika. Die Taxifahrer jenseits des Flughafengebäudes geben sich angenehm unaufdringlich. Wer eine Pauschalreise gebucht hat, wird natürlich von der örtlichen „Reiseleitung“ (die in San Andrés keines falls notwendig ist da man sich auf der Insel schnell zurechtfinden wird) abgeholt.
KURZINFORMATIONEN
Tauchen:
San Andrés gilt als Paradies für den ambitionierten Tauchsportler. 38 Tauchplätze unterschiedlichster Schwierigkeitsgrade liegen rund um die Insel verteilt – vom relaxten 10-Meter-Tauchplatz „El Faro“ auf der Westseite mit kleineren betauchbaren Grotten und großem Reichtum an tropischen Fischschwärmen (Aquariumtauchen pur) bis zu den taucherisch anspruchsvolleren Plätzen auf der Ostseite mit Strömung, schönen untermeerischen Höhlen und Canyons. Wer´s tiefer mag kommt an der Blue Wall mit > 90 m auf seine Kosten; kleinere Wracks sind auf der ruhigeren Westseite erforschbar.
Die Riffe sind intakt, kaum beschädigt und mit schönen farbenprächtigen Hart- und Weichkorallen sowie großen Schwämmen und Gorgonien bewachsen. Die Sichtweiten an allen Tauchplätzen ist exzellent und die Artenvielfalt an Meerestieren phänomenal. Wer allerdings „Großfisch satt“ erwartet wird allerdings enttäuscht sein. Ammen- und Hammerhaie trifft man mit Glück vereinzelt an. Dafür gibt es große Barrakudas, große grüne und gefleckte Muränen, Schildkröten und jede Menge Rochen, um nur ein paar Arten zu nennen, die das Taucherauge gerne sieht. Das absolute Highlight in diesem Frühjahr war eine gigantisch große (> 30 Tiere) Delphinschule, die sich ca. 20 min. um unser Boot gesellt hat.
Tauchbasis:
Auf San Andrés gibt es 6 Tauchcenter. Bei meinem ersten Inselbesuch im Jahr 2001 habe ich mir verschiedene Tauchbasen/-schulen angesehen; in der hoteleigenen Basis konnte ich einen gerade durchgeführten Minitauchkurs beobachten: Neun Rookies mit nur einem, meines Erachtens nach ziemlich überforderten, hilflosen Eindruck machenden Instruktor – Kommunikation an der Oberfläche fand in teilweise unverständlichem „Caribbean English“ statt. Andere Basen hinterließen bei mir einen unordentlichen, schmuddeligen Eindruck – Leihausrüstung habe ich bei der Vorauswahl nicht gesehen.
Meine Wahl fiel letztendlich auf „KARIBIK DIVER“ – dem einzig deutschen Tauchcenter auf San Andrés (auch im Hinblick darauf, dass ich vor der Reise viel und ausschließlich positive Kommentare im Netz über diese Tauchbasis gefunden hatte).
Der Besitzer und Tauchlehrer Werner kennt die Unterwassergebiete rund um San Andrés seit Jahren. Die zentrumsnahe Basis ist gut organisiert und wird mit Professionalität und Herzlichkeit geführt, die seinesgleichen sucht. Alle Mitarbeiter sind sehr hilfsbereit und arbeiten kundenorientiert. Die Ausrüstung ist bestens gepflegt, wird regelmäßig erneuert und, wie die Basis selbst, ordentlich und sauber. Als zusätzlichen, kostenlosen Service wird man, egal wo man auf der Insel wohnt, via Taxi abgeholt und nach Tauchende und Rückkehr zur Basis wieder ins Hotel zurückgebracht. Wer möchte, kann sich auch am nahegelegenen Strand absetzen lassen. Überhaupt wird bei KARIBIK DIVER Service groß geschrieben: Zu Beginn der täglichen Ausfahrten befindet von allen Gästen die technische Ausrüstung, Tanks, Blei etc. bereits tauchbereit an Bord – lediglich ins Neopren muss man noch schlüpfen und seine ABC-Ausrüstung mit an Bord nehmen. Am Ende der Tauchausfahrten werden alle Ausrüstungen stets vom freundlichen Personal mit fließend Süßwasser gespült – mitgebrachte eigene Ausrüstung wird separat und fachgerecht hängend bis zum nächsten Gebrauch gelagert.
Das zur Basis gehörende Tauch-Speed-Boot ist sehr geräumig, mit 2 Außenbordern und einem riesigen Sonnenverdeck (sehr praktisch für den sonnenbrandanfälligen Taucher – habe ich bei den Booten anderer Tauchbasen, die uns rund um die Insel begegnet sind, in dieser Größe nicht gesehen) sowie einer langen, stabilen Leiter für den komfortablen Einstieg nach Tauchende ausgestattet. Oberflächenpause wird entweder auf einer der vorgelagerten Inseln in Tauchplatznähe oder an landestypischen Fisherman-Restaurants gemacht. Praktisch war, dass man zur Ausfahrt kein Geld mitnehmen musste; wer etwas verzehren wollte bestellte einfach uns ließ es bei Rückkehr zur Basis auf seine Karte zur Aufnahme in die Schlussrechnung setzen (klappte bei mir hervorragend und wurde auch korrekt abgerechnet). Die maximale Dauer der Oberflächenpause bestimmt die Tauchgruppe und Werner richtet sich ganz nach deren Wünschen.
Auch bezüglich der anzufahrenden Tauchplätze können Wünsche genannt werden und diese werden auch weitestgehend – so das Wetter es zulässt – berücksichtigt.
Das Briefing ist detailliert und die Atmosphäre auf dem Boot absolut angenehm (kein Rudeltauchen, Massenabfertigung o.ä.). Anfänger und unsichere Taucher werden immer von einem Guide begleitet. Der erfahrenere Taucher kann sich entweder anschließen oder mit seinem Buddy selbständig tauchen.
Separate Checkdives, bei denen man die bei der Brevetierung erlernten Dinge wie Maske ausblasen/abnehmen, Tarierungsübungen, rausnehmen des Automaten etc. vorführen soll, werden nicht gemacht, was ich als durchaus positiv empfand (die Prüfung des Könnens der Einzelnen erfolgte jeweils angenehm unaufdringlich, kaum wahrnehmbar und dennoch aufmerksam beim Anziehen des „Tauchgerödels“, Ein- und Abtauchen. Bei der klein gehaltenen Tauchgruppe ist Werner nie entgangen, wen er beruhigt selbständig tauchen lassen konnte und wer noch „ans Händchen“ genommen werden musste oder wollte.
Die Abrechnung erfolgt am Ende des Tauchurlaubs nach der jeweils günstigsten Variante (keine vorherige Angabe notwendig, welches Paket man möchte bzw. wie oft man tauchen will).
Highlight:
Das absolute Non-Plus-Ultra ist ein Ausflug mit Übernachtung auf das 18 Seemeilen entfernte Cayo Bolivar. Dieser Ausflug ist leider nur bei guter Wetterlage (ruhige See und geringe Windstärke) und erst ab einer Teilnehmerzahl von ca. 8 Tauchern durchführbar. Cayo Bolivar ist eine unbewohnte Art „Robinson-Insel“ ohne Infrastruktur mit vielen, vielen Kokospalmen inmitten des glasklaren Meeres – nur eine handvoll Fischer in einer notdürftig zusammengesteckten Wellblechhütte befinden sich auf einem abgelegenen Teil der Insel. Schon bei der Anfahrt sieht man Rochen im seichten Wasser; bei Einbruch der Dämmerung umkreisen Haie das Eiland. Der Besuch muss bei der Behörde angemeldet werden und ein Betrag „X“ pro Besucher bezahlt werden – dafür erhält man eine schriftliche Besuchsgenehmigung, welche von den Posten der benachbarten ca. 500 m entfernten Militärinsel genauestens kontrolliert wird. Der Wettbewerb und örtliche Reiseagenturen führen diesen Ausflug, sofern das Wetter es zulässt, ausschließlich als Tagestrip ohne Serviceleistungen durch (man lässt sich dort absetzen, badet, schnorchelt oder taucht und fährt 2 Std. später wieder zurück nach San Andrés). KARIBIK DIVER ist der einzige, der sowohl für Tagestrips als auch für Übernacht-Ausflüge Equipment für ein Camp mitnimmt. Erwartet wird, dass alle beim Aus-/Einladen des Bootes und Auf-/Abbau des Camps mithelfen (Aufstellen eines Zeltes, Sonnensegels, Windfang, Tische, Stühle, Vertäuen der Hängematten zwischen den Palmen etc.) Sobald das Camp steht, geht’s zum Tauchen in die unberührte Unterwasserwelt. Abends wird gemeinsam gekocht (natürlich kein 5-Gänge-Sterne-Menü, jedoch sehr lecker – dieses Jahr gab’s von den Fischern gekauften fangfrischen Fisch, Pasta + Salat), man sitzt bis in die Nacht beisammen, erzählt sich wahre und unwahre Tauchergeschichten, hört karibische Musik, trinkt kolumbianischen Rum und hat einfach nur Spaß. Und wer müde ist trollt sich in seine Hängematte und schaukelt sich unter dem Sternenhimmel in den Schlaf. Auch Nichttaucher kommen auf ihre Kosten und werden, sofern Platz verfügbar, gerne mitgenommen (ich hatte dieses Jahr 3 nichttauchende Mädels mit dabei die so etwas noch nie erlebt haben – die fanden das einfach gigantisch).
Hotels/Unterkunft:
Je nach Wunsch sind auf San Andrés Unterkünfte von einfachen Apartment bis zur gehobenen Luxus-Suite verfügbar.
Wer zum ersten Mal auf San Andrés ist oder einen Urlaub mit im voraus kalkulierbaren Kosten verbringen möchte, dem empfehle ich die Auswahl eines Decameron-Hotels (alternativ Sol Caribe Campo). Die Hotelkette besteht aus fünf auf der Insel verteilten Hotelanlagen unterschiedlichster Kategorie/Preisklasse (das niedrigste ist meines Wissens nach 3* - das höchste 5*). Verpflegt wird man in den Decamerons „all in“ = sämtliche Mahlzeiten, Getränke, Zigaretten, kostenlose Benutzung des hoteleigenen Bus-Shuttles zu den jeweils anderen Decameron-Häusern, Nutzung aller Leistungen wie Essen, Getränke, Discotheken-/Casinobesuch aller 5 Decameron-Hotels. Ich war bislang immer im 4* Decameron Aquarium, da dieses Hotel 2 Gehminuten von Werners Tauchcenter entfernt ist, unmittelbar an das Zentrum grenzt (so dass man schnell und von Taxi/Bus unabhängig entweder shoppen gehen oder das bunte Nachtleben genießen kann) und nur 10 Gehminuten an der Promenade entlang vom weiten, weißen Sandstrand entfernt ist.
Wer nur im All-in-Hotel bleibt und sich nicht „unters Volk mischt“, verpasst von Land, Leben und Leuten einiges – San Andrés ist unglaublich günstig (Bsp. Flasche Bier oder Antialkoholika ca. EUR 0,30; Essen im Restaurant in gehobener Qualität ca. EUR 5,00 – 7,00, mittlere Qualität ca. EUR 4,00 – 5,00, gut bürgerlich ca. EUR 2,00; Stange Zigaretten ca. EUR 2,00 – 3,00).
Shopping:
Da San Andrés Freihandelszone (zollfreies Gebiet) ist, kann man exzellent und preiswert einkaufen (Einfuhrbestimmungen beachten). Günstig sind beispielsweise Parfum (gibt ca. 30 Parfümerien auf der Insel), Zigaretten, Rum (wer sich im Duty-free am Flughafen eindeckt kauft überteuert), Markenklamotten (Hilfiger, Benetton, div. Jeans), Schuhe, Handtaschen, Armbanduhren, Gold und Smaragde, Fotoapparate und sonstige Elektro-/High-Tech-Artikel.
Zahlungsmittel:
Orientierung erfolgt nach dem Devisenkurs für USD. Zahlungsmittel ist der kolumbianische Peso, der jedoch nicht gehandelt wird und in Deutschland schwer bis gar nicht erhältlich ist. Die Mitnahme von USD und/oder Traveller Schecks lohnt sich aufgrund immenser Kursverluste nicht. Euro werden nicht als Zahlungsmittel angenommen und können allenfalls in der Bank getauscht werden. Empfehlenswert ist die Mitnahme einer geringen Menge „Handgeld“ in USD (für die Einreisegebühr und ggf. Verzehr bei Stop-over in Bogota) und Mitnahme einer pin-integrierten EC-Card bzw. Kreditkarte (Bankomaten sind im Zentrum an allen Ecken vorhanden).
Solche und ähnliche Bedenken bekam ich, auf mein Urlaubsziel angesprochen, ständig zu hören.
Nach mehreren Reisen dorthin kommen solche Sprüche mittlerweile nur noch vereinzelt – man kann in Kolumbien gut und gerne und vor allem sicher Urlaub machen – man muss nur wissen wo!
Im März 2005 bin ich zum vierten Mal auf die Trauminsel San Andrés geflogen, welche als „das sicherste Stück Kolumbiens“ bekannt und mittlerweile zur zweiten Heimat für mich geworden ist.
Das auswärtige Amt warnt zwar immer wieder, von Urlaubsreisen nach Kolumbien Abstand zu nehmen – hier ist jedoch das Fest- bzw. Hinterland gemeint – San Andrés ist von diesen Warnungen ausdrücklich ausgenommen.
Die Anreise – zieht man andere Pauschalreiseziele wie etwa Dom. Rep., Cuba etc. in Betracht – ist vergleichsweise schwierig. Direktflüge gibt es seit Ende der 90er nicht mehr. Will man einen günstigen Flug, so muss man von Deutschland aus entweder in Paris oder Madrid zwischenlanden und von dort weiter in die kolumbianische Hauptstadt Bogota fliegen, ab Bogota weitere zwei Stunden mitten in die Karibik.
Shuttle-Flüge ab Bogota bis San Andrés verkehren täglich, wenngleich auch zeitlich sehr eingeschränkt (Übernachtung in Bogota ist daher teilweise erforderlich). Wer über genügend Euronen verfügt und nicht aufs Geld schauen muss, kann natürlich auch einen Non-Stop-Flug ab Deutschland – Bogota buchen. Alternativ und günstig kann man auch via Amsterdam nach Costa Rica/San José fliegen. Eine Übernachtung ist in San José auf alle Fälle notwendig und ein Weiterflug nach San Andrés nur 3 x wöchentlich möglich – Vorteil dieser Flugroute ist jedoch, dass aufgrund von Stop-over in den USA für die Tickets „piece-concept“ (= 2 x 32 kg + 3 kg Handgepäck) gilt – für Taucher mit eigenem Equipment und UW-Foto-/Videoausrüstung eine überlegenswerte Alternative. Ein weiteres Plus ist der nur 45 min. kurze Transferflug von Costa Rica nach San Andrés.
Ist die Anreise erst einmal geschafft, wird man mit einem traumhaft schönen Ferienparadies belohnt – einem schwimmenden Stückchen Südamerika, das mit dem Tourismus gewachsen, jedoch nicht an ihm zerbrochen ist. Und der Tourist ist kein argwöhnisch beäugter Außenseiter, sondern mittendrin aktiver Teil des Insellebens mit fröhlichen und offenen Menschen.
San Andrés liegt im karibischen Meer, ca. 200 km vor den Küsten Nicaraguas und Costa Ricas. Zum Archipel gehören auch die 80 km entfernten Schwesterninseln Providencia und Santa Catalina sowie einige kleinere Cayos. Die Insel ist überschaubar groß (13 km lang und max. 3 km breit). Hauptreisezeit ist Dezember – Mai, die Temperaturen differieren je nach Jahreszeit zwischen 27 und 33 Grad C; von September – November können teilweise heftige Niederschläge fallen. Februar – April sind die trockensten Monate – Hitze und Schwüle werden durch die aus dem Nordosten blasenden Winde stark gemindert. Aufgrund der günstigen Lage (San Andrés liegt zu weit südlich, abseits des karibischen „Hurricanegürtels“) ist eine Bereisung ganzjährig möglich – die Gefahr von Wirbelstürmen ist relativ gering (der letzte schadenverursachende Wirbelsturm war im Jahr 1961).
Die Wassertemperatur des „siebenfarbigen Meeres“ (so nennt man dort die Karibik) beträgt konstant 27 Grad C – selbst in größeren Tiefen.
Bei Landeanflug sticht der neu gestaltete Flughafen ins Auge, den man wegen seiner Architektur, seines vielfarbigen Anstrichs und der großformatigen Kunstwerke auf den Gängen als den „schönsten in der ganzen Karibik“ rühmt.
Zu Fuß über das Rollfeld geht’s dann erst mal zum Touristenschalter, da für San Andrés ein „Einreisevisum“ (Touristenkarte Occre) erforderlich ist, welches ca. 8 USD kostet und von jedem Einreisenden (auch den Kolumbianern selbst) zu bezahlen ist – die Visumformalitäten können leider nicht bereits von zuhause aus abgewickelt werden – noch zur Passkontrolle und Gepäckausgabe, wo man karibischer Lässigkeit begegnet – und mitten hinein in die Leichtigkeit des Seins jenes Stückchens Südamerika. Die Taxifahrer jenseits des Flughafengebäudes geben sich angenehm unaufdringlich. Wer eine Pauschalreise gebucht hat, wird natürlich von der örtlichen „Reiseleitung“ (die in San Andrés keines falls notwendig ist da man sich auf der Insel schnell zurechtfinden wird) abgeholt.
KURZINFORMATIONEN
Tauchen:
San Andrés gilt als Paradies für den ambitionierten Tauchsportler. 38 Tauchplätze unterschiedlichster Schwierigkeitsgrade liegen rund um die Insel verteilt – vom relaxten 10-Meter-Tauchplatz „El Faro“ auf der Westseite mit kleineren betauchbaren Grotten und großem Reichtum an tropischen Fischschwärmen (Aquariumtauchen pur) bis zu den taucherisch anspruchsvolleren Plätzen auf der Ostseite mit Strömung, schönen untermeerischen Höhlen und Canyons. Wer´s tiefer mag kommt an der Blue Wall mit > 90 m auf seine Kosten; kleinere Wracks sind auf der ruhigeren Westseite erforschbar.
Die Riffe sind intakt, kaum beschädigt und mit schönen farbenprächtigen Hart- und Weichkorallen sowie großen Schwämmen und Gorgonien bewachsen. Die Sichtweiten an allen Tauchplätzen ist exzellent und die Artenvielfalt an Meerestieren phänomenal. Wer allerdings „Großfisch satt“ erwartet wird allerdings enttäuscht sein. Ammen- und Hammerhaie trifft man mit Glück vereinzelt an. Dafür gibt es große Barrakudas, große grüne und gefleckte Muränen, Schildkröten und jede Menge Rochen, um nur ein paar Arten zu nennen, die das Taucherauge gerne sieht. Das absolute Highlight in diesem Frühjahr war eine gigantisch große (> 30 Tiere) Delphinschule, die sich ca. 20 min. um unser Boot gesellt hat.
Tauchbasis:
Auf San Andrés gibt es 6 Tauchcenter. Bei meinem ersten Inselbesuch im Jahr 2001 habe ich mir verschiedene Tauchbasen/-schulen angesehen; in der hoteleigenen Basis konnte ich einen gerade durchgeführten Minitauchkurs beobachten: Neun Rookies mit nur einem, meines Erachtens nach ziemlich überforderten, hilflosen Eindruck machenden Instruktor – Kommunikation an der Oberfläche fand in teilweise unverständlichem „Caribbean English“ statt. Andere Basen hinterließen bei mir einen unordentlichen, schmuddeligen Eindruck – Leihausrüstung habe ich bei der Vorauswahl nicht gesehen.
Meine Wahl fiel letztendlich auf „KARIBIK DIVER“ – dem einzig deutschen Tauchcenter auf San Andrés (auch im Hinblick darauf, dass ich vor der Reise viel und ausschließlich positive Kommentare im Netz über diese Tauchbasis gefunden hatte).
Der Besitzer und Tauchlehrer Werner kennt die Unterwassergebiete rund um San Andrés seit Jahren. Die zentrumsnahe Basis ist gut organisiert und wird mit Professionalität und Herzlichkeit geführt, die seinesgleichen sucht. Alle Mitarbeiter sind sehr hilfsbereit und arbeiten kundenorientiert. Die Ausrüstung ist bestens gepflegt, wird regelmäßig erneuert und, wie die Basis selbst, ordentlich und sauber. Als zusätzlichen, kostenlosen Service wird man, egal wo man auf der Insel wohnt, via Taxi abgeholt und nach Tauchende und Rückkehr zur Basis wieder ins Hotel zurückgebracht. Wer möchte, kann sich auch am nahegelegenen Strand absetzen lassen. Überhaupt wird bei KARIBIK DIVER Service groß geschrieben: Zu Beginn der täglichen Ausfahrten befindet von allen Gästen die technische Ausrüstung, Tanks, Blei etc. bereits tauchbereit an Bord – lediglich ins Neopren muss man noch schlüpfen und seine ABC-Ausrüstung mit an Bord nehmen. Am Ende der Tauchausfahrten werden alle Ausrüstungen stets vom freundlichen Personal mit fließend Süßwasser gespült – mitgebrachte eigene Ausrüstung wird separat und fachgerecht hängend bis zum nächsten Gebrauch gelagert.
Das zur Basis gehörende Tauch-Speed-Boot ist sehr geräumig, mit 2 Außenbordern und einem riesigen Sonnenverdeck (sehr praktisch für den sonnenbrandanfälligen Taucher – habe ich bei den Booten anderer Tauchbasen, die uns rund um die Insel begegnet sind, in dieser Größe nicht gesehen) sowie einer langen, stabilen Leiter für den komfortablen Einstieg nach Tauchende ausgestattet. Oberflächenpause wird entweder auf einer der vorgelagerten Inseln in Tauchplatznähe oder an landestypischen Fisherman-Restaurants gemacht. Praktisch war, dass man zur Ausfahrt kein Geld mitnehmen musste; wer etwas verzehren wollte bestellte einfach uns ließ es bei Rückkehr zur Basis auf seine Karte zur Aufnahme in die Schlussrechnung setzen (klappte bei mir hervorragend und wurde auch korrekt abgerechnet). Die maximale Dauer der Oberflächenpause bestimmt die Tauchgruppe und Werner richtet sich ganz nach deren Wünschen.
Auch bezüglich der anzufahrenden Tauchplätze können Wünsche genannt werden und diese werden auch weitestgehend – so das Wetter es zulässt – berücksichtigt.
Das Briefing ist detailliert und die Atmosphäre auf dem Boot absolut angenehm (kein Rudeltauchen, Massenabfertigung o.ä.). Anfänger und unsichere Taucher werden immer von einem Guide begleitet. Der erfahrenere Taucher kann sich entweder anschließen oder mit seinem Buddy selbständig tauchen.
Separate Checkdives, bei denen man die bei der Brevetierung erlernten Dinge wie Maske ausblasen/abnehmen, Tarierungsübungen, rausnehmen des Automaten etc. vorführen soll, werden nicht gemacht, was ich als durchaus positiv empfand (die Prüfung des Könnens der Einzelnen erfolgte jeweils angenehm unaufdringlich, kaum wahrnehmbar und dennoch aufmerksam beim Anziehen des „Tauchgerödels“, Ein- und Abtauchen. Bei der klein gehaltenen Tauchgruppe ist Werner nie entgangen, wen er beruhigt selbständig tauchen lassen konnte und wer noch „ans Händchen“ genommen werden musste oder wollte.
Die Abrechnung erfolgt am Ende des Tauchurlaubs nach der jeweils günstigsten Variante (keine vorherige Angabe notwendig, welches Paket man möchte bzw. wie oft man tauchen will).
Highlight:
Das absolute Non-Plus-Ultra ist ein Ausflug mit Übernachtung auf das 18 Seemeilen entfernte Cayo Bolivar. Dieser Ausflug ist leider nur bei guter Wetterlage (ruhige See und geringe Windstärke) und erst ab einer Teilnehmerzahl von ca. 8 Tauchern durchführbar. Cayo Bolivar ist eine unbewohnte Art „Robinson-Insel“ ohne Infrastruktur mit vielen, vielen Kokospalmen inmitten des glasklaren Meeres – nur eine handvoll Fischer in einer notdürftig zusammengesteckten Wellblechhütte befinden sich auf einem abgelegenen Teil der Insel. Schon bei der Anfahrt sieht man Rochen im seichten Wasser; bei Einbruch der Dämmerung umkreisen Haie das Eiland. Der Besuch muss bei der Behörde angemeldet werden und ein Betrag „X“ pro Besucher bezahlt werden – dafür erhält man eine schriftliche Besuchsgenehmigung, welche von den Posten der benachbarten ca. 500 m entfernten Militärinsel genauestens kontrolliert wird. Der Wettbewerb und örtliche Reiseagenturen führen diesen Ausflug, sofern das Wetter es zulässt, ausschließlich als Tagestrip ohne Serviceleistungen durch (man lässt sich dort absetzen, badet, schnorchelt oder taucht und fährt 2 Std. später wieder zurück nach San Andrés). KARIBIK DIVER ist der einzige, der sowohl für Tagestrips als auch für Übernacht-Ausflüge Equipment für ein Camp mitnimmt. Erwartet wird, dass alle beim Aus-/Einladen des Bootes und Auf-/Abbau des Camps mithelfen (Aufstellen eines Zeltes, Sonnensegels, Windfang, Tische, Stühle, Vertäuen der Hängematten zwischen den Palmen etc.) Sobald das Camp steht, geht’s zum Tauchen in die unberührte Unterwasserwelt. Abends wird gemeinsam gekocht (natürlich kein 5-Gänge-Sterne-Menü, jedoch sehr lecker – dieses Jahr gab’s von den Fischern gekauften fangfrischen Fisch, Pasta + Salat), man sitzt bis in die Nacht beisammen, erzählt sich wahre und unwahre Tauchergeschichten, hört karibische Musik, trinkt kolumbianischen Rum und hat einfach nur Spaß. Und wer müde ist trollt sich in seine Hängematte und schaukelt sich unter dem Sternenhimmel in den Schlaf. Auch Nichttaucher kommen auf ihre Kosten und werden, sofern Platz verfügbar, gerne mitgenommen (ich hatte dieses Jahr 3 nichttauchende Mädels mit dabei die so etwas noch nie erlebt haben – die fanden das einfach gigantisch).
Hotels/Unterkunft:
Je nach Wunsch sind auf San Andrés Unterkünfte von einfachen Apartment bis zur gehobenen Luxus-Suite verfügbar.
Wer zum ersten Mal auf San Andrés ist oder einen Urlaub mit im voraus kalkulierbaren Kosten verbringen möchte, dem empfehle ich die Auswahl eines Decameron-Hotels (alternativ Sol Caribe Campo). Die Hotelkette besteht aus fünf auf der Insel verteilten Hotelanlagen unterschiedlichster Kategorie/Preisklasse (das niedrigste ist meines Wissens nach 3* - das höchste 5*). Verpflegt wird man in den Decamerons „all in“ = sämtliche Mahlzeiten, Getränke, Zigaretten, kostenlose Benutzung des hoteleigenen Bus-Shuttles zu den jeweils anderen Decameron-Häusern, Nutzung aller Leistungen wie Essen, Getränke, Discotheken-/Casinobesuch aller 5 Decameron-Hotels. Ich war bislang immer im 4* Decameron Aquarium, da dieses Hotel 2 Gehminuten von Werners Tauchcenter entfernt ist, unmittelbar an das Zentrum grenzt (so dass man schnell und von Taxi/Bus unabhängig entweder shoppen gehen oder das bunte Nachtleben genießen kann) und nur 10 Gehminuten an der Promenade entlang vom weiten, weißen Sandstrand entfernt ist.
Wer nur im All-in-Hotel bleibt und sich nicht „unters Volk mischt“, verpasst von Land, Leben und Leuten einiges – San Andrés ist unglaublich günstig (Bsp. Flasche Bier oder Antialkoholika ca. EUR 0,30; Essen im Restaurant in gehobener Qualität ca. EUR 5,00 – 7,00, mittlere Qualität ca. EUR 4,00 – 5,00, gut bürgerlich ca. EUR 2,00; Stange Zigaretten ca. EUR 2,00 – 3,00).
Shopping:
Da San Andrés Freihandelszone (zollfreies Gebiet) ist, kann man exzellent und preiswert einkaufen (Einfuhrbestimmungen beachten). Günstig sind beispielsweise Parfum (gibt ca. 30 Parfümerien auf der Insel), Zigaretten, Rum (wer sich im Duty-free am Flughafen eindeckt kauft überteuert), Markenklamotten (Hilfiger, Benetton, div. Jeans), Schuhe, Handtaschen, Armbanduhren, Gold und Smaragde, Fotoapparate und sonstige Elektro-/High-Tech-Artikel.
Zahlungsmittel:
Orientierung erfolgt nach dem Devisenkurs für USD. Zahlungsmittel ist der kolumbianische Peso, der jedoch nicht gehandelt wird und in Deutschland schwer bis gar nicht erhältlich ist. Die Mitnahme von USD und/oder Traveller Schecks lohnt sich aufgrund immenser Kursverluste nicht. Euro werden nicht als Zahlungsmittel angenommen und können allenfalls in der Bank getauscht werden. Empfehlenswert ist die Mitnahme einer geringen Menge „Handgeld“ in USD (für die Einreisegebühr und ggf. Verzehr bei Stop-over in Bogota) und Mitnahme einer pin-integrierten EC-Card bzw. Kreditkarte (Bankomaten sind im Zentrum an allen Ecken vorhanden).