Die vierzehn Familien der "Cooperativa", in Deutschland würde man den Zusammenschluss der Kaffeebauern als genossenschaftliche Vereinigung bezeichnen, bauen schon lange Kaffee im Bereich des Rio Toribo in der Sierra Nevada de Santa Marta an.
Ein Teil der Familien stammt aus dem Departamento Santander, wo sie in den fünfziger Jahren des letzten Jahrhunderts mit Gewalt von Haus und Hof vertrieben wurden. Hier in der Sierra haben die Flüchtlinge zuerst für US-amerikanische Kaffeebetriebe gearbeitet, später haben sie wirtschaftlich ungenutzte Gebiete in der Sierra für den Kaffeeanbau kultiviert und danach auch gegen die Besitzansprüche der Amerikaner verteidigt.
Die zweite Generation der Flüchtlinge verkaufte ihre Ernte an den einzigen Aufkäufer der damaligen Zeit, an die "Federation Nacional de Cafeteros de Colombia".
Die dritte Generation geht mit Cesar Vega jetzt neue Wege. Er hat Ökonomie studiert und bei der Fundation "Pro Sierra" die professionelle Kaffeeverarbeitung erlernt. Er sucht Wege dieses Spitzenprodukt direkt zu vermarkten und, mit Hilfe von Partnerschaftsprodukte e.V. aus Deutschland, den Nebelwaldkaffee auch in Übersee anzubieten.
Die Kaffeepflanzen wachsen nicht in Plantagen, in Reih und Glied, sondern im Nebelwald der Sierra Nevada auf ca. 1500 Meter Höhe - im Schatten von Futterpflanzen der hier ansässigen Tierwelt. Die Sierra ist eine eigenständige Region ohne Anbindung an die Ausläufer der Anden. Hier leben viel endemische, das heißt nur hier vorkommende, Tierarten. Vor allem für die bedrohten Vogelarten sind die Schattenspender als Futterpflanzen überlebenswichtig.
100% biologisch ist Philosophie, es wird nicht nur auf Kunstdünger und Pflanzenschutzmittel verzichtet, auch Abfallsammlung und Vermeidung wird konsequent umgesetzt. Mit dem Projekt begreifen die Anwohner auch die Wichtigkeit einer intakten Natur in diesem Gebiet für den erfolgreichen Verkauf ihrer Erzeugnisse.
Die Verarbeitung ist reine Handarbeit, die Trennung der Bohnen vom Fruchtfleisch und das Trocknen wird auf den einzelnen Fincas durchgeführt. Die Hilfsmittel sind rein mechanisch, die Arbeitsschritte kosten die Kaffeebauern bei diesem Klima reichlich Schweiß.
Auf den Bildern oben Eindrücke von der Arbeit der Familien auf ihren Fincas, dort mussten die Vorrausetzungen zur Verarbeitung erst geschaffen werden.
Oben freut sich Enrique Coredor über seine neue Marquesina, seine Trocknungshalle. Daneben wendet Alfonso Miranda seine Kaffeebohnen, eine langwierige und immer wiederkehrende Tätigkeit. Unten wird die Maschine, die das Fruchtfleisch der Kaffeekirschen von den Bohnen trennt, von Yurgen Vega und Eduardo Cala installiert und justiert. Der stolze Besitzer Eduardo Cala nach getaner Arbeit.
Jeder engagierte Kaffeegenießer sollte einmal an diesem Verarbeitungsschritten teilnehmen dürfen. Beindruckend ist die Sorgfalt, mit der Jair Garcia die vorsortierten Bohnen von Hand überprüft und nur die beste Qualität für den Röstvorgang übrig lässt. Fast zwei Stunden sitzt er über den noch grauen Bohnen und sortiert konzentriert.
Ganz langsam werden die Bohnen über einen Schieberegler in den vorgeheizten Röstofen gegeben. Jetzt darf die Konzentration nicht nachlassen, Temperaturen müssen überprüft und Zeiten eingehalten werden. Über ein kleines Fenster wird zusätzlich die Farbe der Bohnen im Ofen überprüft.
Die Belohnung erfolgt mit der Öffnung des Röstofens, die heißen Bohnen erfüllen den Raum mit einem wunderbaren Aroma. Man kann diesen Augenblick schwer in Worte kleiden und mit Fotos vollständig wiedergeben, Geruchsinternet wäre die einzige Chance.
=> partnerschaftsprodukte.de
den Kaffee unter der Bezeichnung "Kaffee KULT". Die gereinigten Bohnen werden nach Deutschland exportiert und dort schonend geröstet und auf der Internetseite angeboten.
Für den Namen des Kaffees ist der Ornithologe Cristobal Navarro verantwortlich, der auch freundlicherweise einen Teil der Fotos für diesen Artikel zur Verfügung gestellt hat. Dieser wunderschöne, seltene Vogel hat seinen Lebensraum genau in den Gebieten, in denen auch der Kaffee angebaut wird.
Der rein biologische Anbau hilft auch der Arterhaltung von seltenen Vogelarten, die Futterpflanzen werden als Schattenspender für die Kaffeesträucher genutzt, gepflegt und in der Vermehrung gefördert.
Nicht zu vergleichen mit den Kaffeesorten, die hier in den Supermärkten der einheimischen Bevölkerung angeboten werden. Oder den Massenprodukten, die von den großen Röstereien in Deutschland zusammengeschustert werden.
Hier besteht die Möglichkeit durch den Kauf des Kaffees Hilfe zur Selbsthilfe zu geben. Und für den Fall, das dieses Projekt sich erfolgreich entwickelt, soll es schon eine Warteliste von Kleinbauern geben, die sich gerne der Cooperativa anschließen möchten.
Dieser Kaffee ist das optimale Mitbringsel aus Kolumbien - und mit dem Preis von knapp 6 Euro je Pfund durchaus erschwinglich. Der Zoll in Europa limitiert nur noch die Einfuhr von Alkohol und Zigaretten, Kaffee gehört seit 2008 zu den allgemeinen Wirtschaftsgütern. Und die darf man bis zu einer Gesamtsumme von 470 Euro pro Person zollfrei einführen. Die Menge der Pakete für die lieben Daheimgebliebenen wird also nur noch von dem zulässigen Gewicht für das Reisegepäck eingeschränkt.
Diese Spezialität finden sie in keinem Supermarktregal, nur im Direktvertrieb. Bei Interesse wenden Sie sich bitte an uns, wir vermitteln den Erwerb dieses fantastischen Naturprodukts, gemahlen oder als ganze Bohne erhältlich, und ünterstützen damit die Kaffeebauern.
"Prohibido botar basura al piso" heißt auf deutsch: "Es ist verboten Abfall auf den Boden zu werfen". Liebevoll hergestellte Abfallbehältnisse machen die Problematik auch dem Kleinsten klar.