Dieses Thema soll allen die Angst nehmen eine Person zu reanimieren die plötzliche neben euch umfällt und einen Kreislaufstillstand erleidet. Es ist wirklich nicht schwierig und kann von JEDEM ausgeführt werden,ohne Angst etwas falsch zu machen, hier zählt wirklich jede Minute. Denn umso früher mit der Reanimation angefangen wird, umso besser sind die Chancen das der Patient überlebt. In den seltensten Fällen in denen ich auf meiner Arbeit zu einer Reanimation gerufen wurde, wurde schon von Laien begonnen zu reanimieren und immer die gleiche „Ausrede“ und zwar das sie Angst hätten etwas falsch zu machen, wie zB. Rippen zu brechen. Aber mal ehrlich, ich glaube das die Person die reanimiert werden müßte, lieber mit 3-4 gebrochenen Rippen überlebt, als mit einem völlig intakten Brustkorb tot ist. Das soll jetzt keine Kritik sein, da ich es gut nachvollziehen kann das es eine immense Überwindung kostet, aber wie gesagt, die Maßnahmen sind wirklich einfach zu erlernen und anzuwenden und hilft die immens wichtige Zeit zwischen dem Geschehen und dem Eintreffen von Fachpersonal zu überbrücken. Denn es ist wirklich der sprichwörtliche Wettlauf mit der Zeit , spätestens nach 5 Minuten erleidet das Gehirn einen bleibenden, nicht wieder zu reparierenden Schaden. Dieser Schaden bleibt auch dann bestehen, wenn nach 5 Minuten die Herz-Kreislauffunktion wieder hergestellt werden kann. Mit dem Eintritt des Herz-Kreislauf-Stillstandes ist der Faktor Zeit der wichtigste Faktor für ein Überleben, auch für ein Leben mit möglichst geringer Schädigung. Denn nur eine sofort eingeleitete und anhaltend durchgeführte Herz-Lungen Wiederbelebung kann den Zeitraum überbrücken, bis der Rettungsdienst bzw. Notarzt kommt. In diesem Thema werde ich nur auf die Basis-Maßnahmen bei der Erwachsenenen Reanimation eingehen da alles andere den Rahmen sprengen würde.
Also....wie wird die ganze Sache angepackt, zuallererst muß ich noch ein paar Worte verlieren über Atemspende und Thoraxkompression. Beim Erwachsene wird in der Einhelfer- sowie in der Zweihelfermethode im Rhythmus 30 Thoraxkompressionen zu 2 Beatmungen reanimiert und zwar solange bis professionelle Hilfe eintrifft oder die Person wieder einen eigenen Rhythmus hat.
-Atemspende
-Es gibt zwei Formen der Atemspende ohne Hilfsmittel, die Mund-zu-Nase- und die Mund-zu-Mund-Beatmung. Bei der Mund-zu-Mund-Beatmung wie bei der Mund-zu-Nase-Beatmung besteht grundsätzlich die Gefahr das man dem „Patienten“ durch einen zu hohen Beatmungsdruck den Magen überbläht, das kann dann zu einer Art plötzlichem Erbrechens führen, d.h. durch den überhöhten Druck im Magen können Speisereste die Speiseröhre "hochsteigen" und die Atemwege verlegen und so die ganze Sache noch komplizierter machen. Das normale Atemzugvolumen eines Erwachsenen liegt zwischen 500 - 800 ml....wenn sich also der Brustkorb des Betroffenen beim beatmen hebt ist das völlig ausreichend.
Mund-zu-Nase:
- Der Kopf des Betroffenen ist überstreckt und die Atemwege wurden, soweit sichtbar, kontrolliert und dabei etwaige Fremdkörper aus Mund- und Rachenraum entfernt.
- Mit dem Daumen der Hand die den Kopf am Unterkiefer hält, ist die Unterlippe des Betroffenen gegen die Oberlippe zu pressen, damit der Mund geschlossen ist. Selbst Luft einatmen und den weit geöffneten Mund dem Verletzten um die Nase herum fest aufsetzen, damit keine Luft entweichen kann. Die eingeatmete Luft vorsichtig in die Atemwege einblasen.
- Nach jeder Beatmung wendet der Helfer seinen Kopf zur Seite, so kann man einerseits Frischluft für die nächste Beatmung einatmen und andererseits den Betroffenen genau beobachten ob Atembewegungen zu sehen sind bzw. ob eingeblasene Luft ausgeatmet wird.
- Bei der Beatmung die normalen Frequenzen für den Betroffenen genau einhalten (Atemfrequenz beim Erwachsenen zwischen 12 – 15/min)
- Besteht der Eindruck, daß die Luft nicht in die Lunge gelangt, sind oft die Atemwege nicht frei. Es ist dann der Mund-Rachenraum nochmals nach Fremdkörpern zu kontrollieren. Manchmal ist auch der Hals nicht weit genug überstreckt, und eine Korrektur -nochmaliges Überstrecken des Halses- führt zum Erfolg.
Mund-zu-Mund:
-Ist die Nase verletzt oder bei der Beatmung nicht durchlässig, muß ausnahmsweise mit der Mund-zu-Mund-Beatmung weiter gemacht werden.
- Der Hals des Betroffenen bleibt überstreckt. Mit Daumen und Zeigefinger der auf der Stirn liegenden Hand wir die Nase verschlossen.
- Der Mund des Betroffenen wird leicht geöffnet. Der eigene Mund wird nach dem Einatmen fest über den Mund des Betroffenen gelegt und dann vorsichtigt beatmet. Ansonsten gibt es zwischen Mund-zu-Mund und Mund-zu-Nase-Technik keine Unterschiede.
-Thoraxkompression – Durchführung und Auffinden des Druckpunktes:
Für die unter euch die ihren Erste-Hilfe-Kurs vor 2005 gemacht haben gibt’s hier jetzt mal ne gute Nachricht. Das Auffinden des Druckpunktes wurde vereinfacht. Vorher hieß es noch ein Finger auf die Brustbeinspitze, zwei Finger daneben und Hand daneben. Jetzt heißt Mitte Brustkorb (unteres Drittel Brustbein) fertig – Druckpunkt gefunden
Auch der Rhythmus hat sich geändert, während es vorher noch Unterschiede zwischen Einhelfer und Zweihelfermethode gab, gilt jetzt 30 Thoraxkompressionen zu 2 Beatmungen für Beide.
Also....jetzt mal Alles zusammen ....die Person bricht zusammen und ihr solltet jetzt tätig werden:Erstmal befolgt man die Richtlinien „Auffinden einer bewußtlosen Person“, sollte durch die Überstreckung des Halses die Atmung nicht einsetzen, muss sofort mit der Atemspende begonnen werden. Was noch wichtig ist, bevor mit der Herzdruckmassage begonnen werden kann, muß sich der Betroffene erst auf auf einer ebenen, harten Unterlage in Rückenlage befinden. Falls man eine Herzdruckmassage im Bett versucht, wird allerhöchstens die Matratze komprimiert und nicht der Brustkorb des Betroffenen.
Auffinden einer bewußtlosen Person
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Kontrolle der Atmung ( wenn der Patient nicht atmet – Einleitung der Reanimation)
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Nachdem man festgestellt hat das der Patient einen Kreilaufstillstand hat, sollte man sofort einen Notruf absetzen !!!
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optimale Handposition beim reanimieren !!!
- Neben dem Betroffenen in Höhe des Brustkorbs knien.
-Den Ballen einer Hand auf das untere Drittel des Brustbeins platzieren (Mitte des Brustkorbs).
-Den Ballen der anderen Hand auf die erste Hand aufsetzen.
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- Die Arme des Helfers sind gestreckt und der Brustkorb wird senkrecht von oben durch Gewichtsverlagerung des eigenen Oberkörpers 30 x mindestens 5 bis maximal 6 cm tief eingedrückt (Arbeitsfrequenz mind. 100/ bis max. 120/ Minute).
Druck- und Entlastungsdauer sollten gleich sein.
-Beatmung und Herzdruckmassage erfolgen dann im steten Wechsel: 30 x Drücken, 2 x Beatmen.
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- Atemwege freimachen durch Neigen des Kopfes nach hinten bei gleichzeitigem Anheben des Kinns.
- Mit Daumen und Zeigefinger der an der Stirn liegenden Hand den weichen Teil der Nase verschließen.
- Mund des Betroffenen bei weiterhin angehobenem Kinn öffnen.
- Normal einatmen und Lippen dicht um den Mund des Betroffenen legen.
- Luft über einen Zeitraum von einer Sekunde gleichmäßig in den Mund des Betroffenen blasen, so dass sich der Brustkorb sichtbar hebt.
- Kopflage des Betroffenen beibehalten, eigenen Kopf zur Seite drehen, erneut einatmen und darauf achten, ob sich der Brustkorb des Betroffenen wieder senkt.
- Betroffenen ein zweites Mal beatmen.
- Setzt die Atmung wieder ein und der Betroffene atmet suffizient ,sofort in die Stabile Seitenlage drehen
- Setzt die Atmung nicht ein, Maßnahmen (Druckmassage, Atemspende (im steten Wechsel 30:2) bis zum Eintreffen des Fachpersonals durchführen.
Und nochmal alles auf einen Blick:
zum Vergrößern anklicken
Wann brech ich eine Reanimation ab ????
Die Reanimationsmaßnahmen können beendet werden, wenn die Atmung wieder einsetzt (bei fortdauernder Bewusstlosigkeit muss der Verletzte in die stabile Seitenlage gebracht werden) oder der Rettungsdienst eintrifft und die Maßnahmen vor Ort ohne Unterbrechung übernimmt.
oder:
- eindeutige Lebenszeichen feststellbar sind.
Lebenszeichen können sein:
- Normale Atmung
- Husten, Schlucken
-Sonstige Bewegung des Betroffenen
Hier ein kleines Video um zu veranschaulichen wie es geht:
[ytubehd]http://www.youtube.com/watch?v=t7LLclkn-rk[/ytubehd]
Und hier ein Video wie es NICHT ablaufen sollten.....trotzdem lustig
[ytubehd]http://www.youtube.com/watch?v=H1mEqg8WArQ[/ytubehd]
Theoretische Kenntnisse dieser Maßnahmen reichen natürlich nicht aus.....sämtliche Maßnahmen sollten in einem Erste-Hilfe-Kurs geübt und geschult werden und für die die schonmal einen Erste-Hilfe Kurs besucht haben soll dieses Thema als Auffrischung angesehen werden und vielleicht motivieren nochmal einen solchen Kurs zu besuchen.
Ich hoffe sehr das ich an Alles gedacht habe....wie immer bin ich für Korrekturen oder Kritik offen