Ich hatte Kolumbien über einen Zeitraum von 5 Jahren anual 3 Monate besucht, um dort in verschiedenen Fundaciónes als Arzt zu arbeiten. Im letzten Jahr dann habe ich meine kolumbianische Traumfrau in einem Cafe in Bogotá kennengelernt. September 2008 war die standesamtliche, Dezember die kirchliche Trauung.
Nun leben wir in ihrer Heimatstadt Barranquilla an der wunderschönen Karibikküste und haben uns recht gut eingewöhnt. Klar gab und gibt es Probleme. Insbesondere die Kulturunterschiede machen mir, obwohl ich kein Kolumbienfrischling bin, noch immer zu schaffen. Viele Freiheiten, die ich in Deutschland gewohnt war, musste ich hier aus Sicherheitsgründen reduzieren und auch verstehen lernen, daß bei einem Überfall Waffen wirklich gebraucht und nicht nur demonstriert werden. Das klingt naiv, ich weiß, aber dieser Lernprozess war für mich der schwerste.
Doch trotz dieser Umgewöhnung und Anpassungsphasen bin ich hier sehr glücklich.
Kolumbien ist ein Land mit unglaublicher Naturvielfalt, sehr offenen, herzlichen und freundlichen Menschen.
Kolumbien ist ein Land für Entdecker und Individualisten. Vieles ist hier möglich.
Die Lebensfreude hier an der Küste, die Leichtigkeit, mit denen Probleme entweder gelöst oder ignoriert werden, die Herzlichkeit meiner vecinos ... Oft fehlen mir die Worte. Und dann, klar, meine Frau und ihre Familie. Ich bin vollständig akzeptiert und integriert.
Meine Antwort, ob ich den Schritt, nach Kolumbien auszuwandern, noch einmal wagen würde? Ja - das würde ich.
Te quiero, Barranquilla.
Herzlichst,
William
