So, meine Lieben, jetzt nur für alle, die es interessiert: ich lege los mit meinem Reisebericht.
Nachdem mich meine Familie am Flughafen abgesetzt und ich die Sicherheitskontrollen durchlaufen hatte, verlief der Flug nach Frankfurt und von da auch nach Bogota problemlos und mein Freund Juan stand freudestrahlend hinter der Scheibe am Flughafen. Bis ich den Weg dann mal gefunden hatte....wo es raus ging....und immer wieder den Pass zeigen - eigentlich kann man den Pass gleich in der Hand behalten. Ich hab alles schön ausgefüllt und man hat mich relativ zügig durchgelassen. Allerdings gab es immer die Körperkontrolle, aber das ist ja nicht weiter schlimm.
Bogota war kalt, würde ich jetzt nach meiner Reise sagen, in diesem Moment aber dachte ich an mäßige deutsche Sommertage, für die man ansonsten schon dankbar ist. Bei 17 bis 20 Grad laufe ich schon problemlos mit Shorts rum. Schließlich ist Sommer.....
Zwei Tage blieben, nämlich Samstag und Sonntag, um ein wenig durch Bogota zu schlendern und in einer nahe gelegenen Stadt die Salzkathedrale anzuschauen.
Schnell konnte ich einen ersten Einblick davon bekommen, wie anstrengend das Hören und Übersetzen für Juan sein musste. Der fröhliche Höhlenführer scherzte und redete wie am Fließband, das war unmöglich zu übersetzen . Deshalb fand ich die über eine Stunde dauernde Führung zwar optisch ganz interessant, konnte es aber nicht recht würdigen. Die englischen Guides hatten übrigens schon Feierabend. Ich lachte verlegen mit und beobachtete die Leute. Irgendwann hatte ich vom Kreuzgang genug und schaltete innerlich ab. Obwohl ich kein Kulturbanause bin.
Wir wurden zum Essen eingeladen bei der Mutter eines Freundes von Juan. Das war sehr nett, zumal ich Hunger hatte.
Auf der Busfahrt zurück bin ich eingeschlafen War ja vorher 26 Stunden wach. Auffallend waren sehr viele Menschen auf der Strasse, die kein Obdach haben, doch mir fallen ehrlich gesagt vor allem die Hunde auf.... stets auf der Suche nach etwas Essbarem, von Räude, Flöhen und Würmern geplagt. Wer letztendlich den Müll ausräumt, ist unklar: Menschen oder Hunde machen da das gleiche Bild. Zwei Dinge sind vor allem gewöhnungsbedürftig: erstens der einfach auf die Strasse gestellte Müll und Dreck, und zweitens die Tatsache, dass Toilettenpapier niemals ins Klo geworfen werden soll sondern in einen Eimer....
Juan hatte das, als er damals mit 17 ganz allein nach Deutschland kam, niemand gesagt, was für ihn in seiner ersten, der Horrorgastfamilie fatale Folgen für ihn hatte.
Ich habe versucht Kolumbien zu riechen, was mir nicht gelungen ist. Meine Vorstellung von Räucherstäbchen all over hat sich nicht bewahrheitet. Wie bin ich bloß darauf gekommen??? Am Abend haben wir gepackt und sind frühmorgens mit dem Bus zum Flughafen. Die Busse sind schon ein bisschen unterschiedlich zu den hiesigen. Schrecklich laut sind die Hupen, wenn die Türen freigemacht werden sollen. Es ist auch nicht gut für den Rücken in so einem Bus.....
Am Montag begann das Abenteuer Amazonas.
Fortsetzung folgt.
Blines Reisebericht - Erste Kolumbienreise Juli 2013
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