Na das klingt doch schonmal gut und logisch, ich danke dir.
Ich glaube, dass sie es schon 1 oder 2 mal geschrieben hat, öfter zumindest noch nicht, aber erst jetzt ist mir aufgefallen, dass kein Übersetzer damit klar kommt. Bei den vorigen Mal(en) war es für die Übersetzung nicht relevant, aber dieses Mal schon. Manchmal sind es auch nur Tippfehler oder Autokorrekturfehler, die ich mittlerweile ganz gut erkenne und kompensieren kann und der Google Übersetzer auch.
Viele haben einfach nur eine grausame Rechtschreibung. Da stehen einem die Haare zu Berge. Ich lehne es generell ab, mit Leuten zu chatten, die nicht in der Lage sind richtig zu schreiben.
Oh ja, das sieht grausam aus. Aber so sieht es bei Andrea nicht aus. Ihre Orthographie ist sehr ordentlich. Wenn bei ihr etewas falsch läuft, dann sind es Tippfehler (Wurstfinger - also Nachbartaste erwischt) oder die Autokorrektur. Also prinzipiell nicht anders als bei uns, und sie ist manchmal etwas flink und kontrolliert nicht nochmal was sie geschrieben hat. Aber es ist im selben Rahmen wie bei meinen deutschen Freunden. Ich würde sogar sagen, dass sie eine bessere Orthographie hat als mancher Deutscher. Und wenn sie wirklich mal einen Fehler macht und ich sie frage ob ich es richtig erkannt habe, dann ist ihr das sehr peinlich.
Bei dem, was du zeigst, hätte ich vor einigen Monaten keine Chance gehabt.
Ke ases = Que haces - zum Beispiel?
Ich selbst war bis Ende 1991 Unterstufen-/Grundschullehrer und bin sehr empfindlich was Orthographie und Grammatik betrifft, darum ärgert es mich auch so, dass mir die spanische Grammatik sehr schwer fällt. Aber ich denke, das wird sich mit der Zeit ändern.
Manchmal schreiben wir eine Mischung aus Englisch und Spanisch - sie auch - das ist sehr lustig.
Ich schrieb der Mutter von Andrea einen Gruß zum Wochenende und sie antwortete:
"Gracias lo mismo para ust."
Die Übersetzung ist mir klar "Danke, gleichfalls (dasselbe für dich)"
Aber nun mein Problem:
Warum schreibt sie "ust" (nicht "usted")?
Wir sind per Du, also ist die höfliche Anrede nicht erforderlich, sie könnte also schreiben: "... lo mismo para ti."
Ich habe Andrea gefragt und sie hat versucht zu erklären warum Mama dieses "ust" benutzt, aber ich habe es nicht kapiert. Es ging irgendwie darum, dass irgendwas dort in Kolumbien als unhöflich empfunden wird, auch wenn man per Du ist (oder so ähnlich).
Wie gesagt, ich habe es nicht kapiert, darum brauche ich eure Hilfe.
In deinem speziellen Fall würde ich sagen, sie kennen es nicht anders und machen es immer und bei jedem so.
Im Allgemeinen ist das SIE ein Ausdruck großen Respekts (z. B. gegenüber einer Person, die älter ist als man selbst) oder ein Zeichen der Distanz (z. B. gegenüber einer Person mit viel Autorität oder einem anderen sozialen Status).
Die mir bekannte Abkürzung von USTED wäre Ud., der Plural davon ist Uds. Manchmal wird auch Vd., Vds. verwendet, habe ich nur gehört, gesehen noch nicht.
@ Ernesto, wurde das wirklich so geschrieben ? Das ist ja krass.
In Quindio und bei meiner kolumbianischen Familie wird sehr viel mit usted/ustedes geredet. Selbst Familienintern. Geduzt wird nur der Bruder.
Ich musste mir das damals erst angewöhnen. Selbst meine Frau sagt das ab und an zu mir. Natürlich kommt bei so was immer ein dummer Spruch von mir. Bei den Campesinos ist das auch noch üblich (in Quindio).
Ja, das klingt logisch. So könnte es Andrea in ihrer Erklärung, die ich nicht verstanden habe, auch gemeint haben. Ich bin 12 Jahre älter als ihre Mutter und sie sagt auch oft "Si señor". Sie hat mich aber quasi in ihre Familie aufgenommen - sagte sie mal zu mir, ähnlich wie einen Bruder, Schwager oder Schwiegersohn.
Meine peruanische Spanisch-Lehrerin erzählte auch mal, dass dort auch in der Familie mit "Sie" angesprochen wird. Da sie schon seit 11 Jahren in Deutschland ist und einen deutschen Ehemann hat, ist sie an unseren unkomplizierten Umgang mit anderen, mit der Anrede "du" und dem nennen von Familienmitglliedern beim Vornamen sehr gewöhnt. Als sie dann in Peru ihre Tante mit dem Vornamen ansprach, soll das nicht sehr gut angekommen sein.
Am Wochenende habe ich einfach etwas darauf geachtet, wie sich so die Leute so ansprechen.
Usted habe ich oft gehört, auch bei Leuten, die sich, so glaube ich, schon lange kennen.
Si Senor und Si Senora ist auch in Bogota eine normale Aussprache innerhalb der Familie und bei Freunden...
Was sich mir auch immer seltsam anhört ist wenn sich meine Frau und ihre Brüder/Schwestern über ihre Eltern unterhalten. Da heißt es immer "Mi Papi / Mi Mami". Ich frage dann immer wer die Mutter/Vater der anderen Brüder und Schwestern ist.... in Deutschland wird da immer innerhalb der Geschwister "unser Vater, unsere Mutter, unsere Eltern" gesagt
Naja, in vielen Fällen haben die Geschwister tatsächlich einen anderen Papi oder eine andere Mami und sind dementsprechend Halbgeschwister oder Stiefgeschwister, was man in Kolumbien aber offenbar nicht so genau nimmt, da "Patchwork-Familien" dort nunmal eher die Regel als die Ausnahme sind und die Halbschwester dann eben einfach die Schwester ist.
Ich habe Andrea gefragt wie es einem Freund geht und sie wollte wissen wie es meiner Familie geht. Dabei kam 2 x das Wort "juicioso" vor, das ich nicht ganz auf die Reihe bekomme.
Alle Übersetzer sagen "vernünftig, besonnen".
Andreas Sätze waren:
"Si amor esta bien juicioso." (ich weiß nicht ob vor und hinter "amor" im Spanischen Kommas gehören, in WhatsApp sind Kommas eher unterrepräsentiert.)
"Me parece super bien que todos esten bien sanos juiciosos."
Was sagen die Experten dazu? Es ist sicherlich wieder einmal eine Feinheit im Kontext.
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