Verteidigungsminister Luis Carlos Villegas erklärte am Montag (Ortszeit), dass Guerillakämpfer der ELN im Departement Chocó im Westen des Landes acht Menschen in ihre Gewalt gebracht hätten.
Der Oberkommandierende der Guerillaorganisation Nationale Befreiungsarmee (ELN), Nicolás Rodriguez Bautista alias Gabino, hat in einem Interview mit dem lateinamerikanischen Fernsehsender Telesur die Bereitschaft erklärt, bis zum angekündigten Besuch von Papst Franziskus in Kolumbien im September einen bilateralen Waffenstillstand mit der Regierung schließen zu wollen.
Während der laufenden Friedensverhandlungen hat die kolumbianische Polizei einen mächtigen Kommandanten der linken Guerillaorganisation ELN gefasst. "Mateo" sei nahe der Großstadt Medellin im Departamento Antioquia festgenommen worden, teilte die Staatsanwaltschaft am Donnerstag mit.
Der Vorsitzende der Verhandlungsdelegation der Regierung in Kolumbien, Juan Camilo Restrepo, die Vorbereitungen für den bilateralen Waffenstillstand mit der Nationalen Befreiungsarmee (ELN) bekanntgegeben. Die Waffenruhe soll am 1. Oktober beginnen und vorerst nur bis Januar 2018 dauern.
Neue Gewalttaten erschweren den Friedensprozess zwischen der Regierung Kolumbiens und der ELN-Guerilla. Laut Rundfunkberichten wurde bei mehreren Sprengstoffanschlägen eine Erdölpipeline im Nordosten des Landes beschädigt. Größere Mengen Öl seien ausgelaufen.
Nach einem halben Jahrhundert des bewaffneten Kampfes ist am Sonntag ein Waffenstillstand zwischen der kolumbianischen Armee und der letzten aktiven Guerilla-Gruppe ELN in Kraft getreten. Die ELN will sich ab sofort vollständig an die Waffenruhe halten.
In Kolumbien ist der Verhandlungsführer der Regierung bei den Friedensgesprächen mit der linksgerichteten ELN-Guerilla zurückgetreten. Juan Camilo Restrepo begründete seine Entscheidung laut Medienberichten mit persönlichen Motiven.
Die Anführer der ELN-Westfront, Omar Gómez genannt, beurteilen den Farc-Deal skeptisch. Kommandant Uriel traut der Regierung nicht: “Ihre Friedensbeteuerungen sind Lippenbekenntnisse. Aber wir sehen in der Praxis keine Fakten, die zu Frieden führen, sondern nur mehr Kriegshandlungen. Wir sehen nur, dass mehr Anführer ermordet werden und dass sich die Gesundheitslage verschlechtert.”
Die kolumbianische Guerillaorganisation ELN will mit der Regierung in Bogotá weiter Friedensverhandlungen führen, auch wenn der bis zum 9. Januar laufende Waffenstillstand zwischen beiden Parteien nicht verlängert werden sollte.
Die kolumbianische Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der ELN für annähernd 20.000 Fälle von Menschenrechtsverletzungen verantwortlich ist: Morde und Entführungen, Vertreibungen und Zwangsrekrutierungen. Seit der Entwaffnung der wesentlich größeren FARC (Fuerzas Armadas Revolucionarias de Colombia - dt.: Revolutionsarmee Kolumbiens) gilt der ELN als letzte noch aktive Guerilla-Gruppe Kolumbiens.
In Kolumbien hat die Regierung die Friedensgespräche mit der Guerilla-Organisation ELN vorerst abgebrochen. Präsident Santos erklärte, er habe die Regierungsdelegation aus der ecuadorianischen Hauptstadt Quito abgezogen. Nach Angaben der Armee verübten die linken Rebellen erstmals seit Monaten wieder Anschläge. Demnach sprengten sie im Bundestaat Arauca eine Erdölpipeline in die Luft und überfielen einen Militärposten an der Grenze zu Venezuela. Dabei seien zwei Soldaten verletzt worden.
Kolumbiens Friedensprozess steht von Anbeginn auf wackligen Beinen. Sowohl die ELN, aber vor allem die Regierung haben sich während der Waffenpause Verfehlungen zuschulden kommen lassen - das Ermorden sozialer Aktivisten ging entgegen der Sicherheitsgarantien von Bogotá weiter. Im besten Falle war der Anschlag eine einmalige Frustaktion und Warnung der ELN an Bogotá.
Mit dem Rückruf seiner Delegation reagierte Santos auf mehrere Anschläge, die unmittelbar nach dem Ablauf einer vereinbarten Waffenruhe verübt worden waren. Zugleich forderte er die Streitkräfte zu einem entschlossenen Handeln auf. Den Rebellen wird vorgeworfen, an mehreren Orten Anschläge auf militärische Einrichtungen und eine Erdölpipeline verübt zu haben. Nach Angaben der Armee hat ein Scharfschütze der ELN in der Provinz Arauca einen Soldaten erschossen.
Frankreich verurteil die erneuten Angriffe der ELN-Guerilla, die nur einige Stunden nach Ablauf des Waffenstillstands, der am 1. Oktober in Kraft getreten war und durch den eine Verbesserung der humanitären Lage in mehreren Gegenden des Landes erreicht worden war, verübt wurden.
Präsident Santos teilte auf Twitter mit, Unterhändler Bell werde nach Quito reisen, um die Möglichkeit eines neuen Waffenstillstandes auszuloten und die Verhandlungen mit der ELN fortzusetzen. Diese erklärte sich ebenfalls zu Gesprächen bereit. Die UNO hatte an beide Seiten appelliert, sich stärker für einen Frieden einzusetzen.
Seit der am 9. Januar ausgelaufenen Waffenruhe zwischen der Regierung und der Nationalen Befreiungsarmee (ELN) ist es in mehreren Regionen von Kolumbien zu bewaffneten Auseinandersetzungen gekommen. Eine Fortsetzung der Friedensverhandlungen im ecuadorianischen Quito scheint damit bis auf weiteres ausgeschlossen.
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