Ich könnte mir gut vorstellen, dass seine Geschichte und Erfahrung für viele Leser interessant sein dürfte. Auch der bekannte Carlos Lehder und George Young (Buch und Film "Blow") haben darüber erfolgreich geschrieben. Dazu braucht es den Willen, dies zu schreiben, und Papier und Stift. Es wäre eine gute Beschäftigung. Zeit dazu hat man genügend. Und auch eine Art von Therapie.
Für Personen mit wenig Kolumbien-Erfahrung, die hier mitlesen, kann man mitteilen, dass man mit Sicherheit keine Drogen als Kleinkurrier bewusst (und auch unbewusst) durch die strikten Kontrollen am Flughafen bringen wird, weil alle Gepäckstücke ausnahmslos diesbezüglich durchleuchtet werden. Ein positiver Befund leuchtet farbig auf. Ebenfalls kommen Drogenspürhunde zum Einsatz, manchmal sichtbar beim check-in Bereich und unsichtbar im Gepäckabfertigungsraum.
Das gilt natürlich auch für das Handgepäck, auch für Kleinstmengen von wenigen Gramm. Ab 5 Gramm kann man sich schwerlich herausreden. Ab 100 Gramm drohen ein paar Jahre überfüllten Knast. Dein Gepäck ist dein Problem.
Es gab vor einigen Jahren eine TV Dokumentation zur
Zollkontrolle am Flughafen in Bogota (Border Patrol Colombia).
Auch gibt es nichts gratis für einige Tausend Euro "Transport-Lohn" von einem Geschenk-Päckchen.
Es sind einige wenige Europäer in den Gefängnissen in Kolumbien, und hauptsächlich wegen versuchten, misslungenen Drogenschmuggel und leider auch für sexuelle Handlungen mit Minderjährigen, gemäss einer guten Auskunftsperson meinerseits.
Manchmal wird man von (auch von guten) Bekannten angefragt, um etwas mitzunehmen wie Kaffee, in Kolumbien rezeptfreie Medikamente, Dokumente usw. Grundsätzlich übergibt man Dokumente im offenen Briefumschlag, der dann bei der persönlichen Uebergabe verschlossen wird. Kaffee und andere Sachen kauft man selber im Supermarkt ein und nimmt es mit. Dann weiss man, dass nichts manipuliert wurde. Schuhe aller Art lehnt man strikt ab (doppelte Sohlen), als auch Parfüms, Creme-Salben usw, weil dies auch flüssig transport werden kann. Generell haben alle vollstes Verständnis, dass man diesen Gefallen ablehnt, um etwas mitzunehmen. Lieber einen Bekannten verlieren anstatt möglicherweise einige Jahre harten Gefängnisalltag.
Das Risiko ist einfach viel zu hoch, besonders wenn man die Person erst kürzlich kennengelernt hatte.
Die Botschaften können nichts ausrichten in Bezug zum Urteil und den schwierigen Haftbedingungen.