Elf Einschusslöcher, eines zwischen den Augenbrauen. Víctor Fernandez Gómez musste sterben, weil die kolumbianische Armee Erfolge in der Guerillabekämpfung brauchte.
Am 23. August 2008 verschwand Víctor Fernando Gómez aus Soacha, der trostlosen Vorstadt im Süden Bogotás. Man habe ihm eine gut bezahlte Arbeit in Nordkolumbien versprochen, berichtet seine Mutter Carmenza. Zwei Tage später war der 23-Jährige tot, erschossen als angeblicher ...
Die kolumbianische Regierung soll Tausende Unschuldige getötet haben, um sie später als gefallene Rebellen zu präsentieren. "Falsos positivos“ – „falsche Erfolge“ werden sie genannt, die jungen Männer, die in Kolumbien für Prämien und Statistiken getötet wurden. Damit die Armee Siege im Kampf gegen die Rebellen melden ...
Mütter stören den Wahlkampf - Proteste in Kolumbien
Im Kampf gegen die Guerilla brachte die kolumbianische Armee Tausende junge Männer um, damit sie Siegen gegen die Rebellen melden konnte. Zivilisten wurden in Krisengebiete gelockt ...
Soacha, das zeigen Untersuchungen der letzten acht Jahre, ist kein Einzelfall. Der kolumbianischen Generalstaatsanwaltschaft liegen die Akten von über 2300 Opfern vor. Einen Erfolg haben die Enthüllungen über die Toten von Soacha gebracht: Seit Ende 2008 sind keine neuen »falsos positivos«-Fälle mehr bekannt ...
Am 7. April 2011 wurde das Musikvideo „Lagrimas“ im Kulturzentrum Cinemateca Distrital in Bogotá gezeigt. Gesungen wird das Lied von Liz Porras, der Schwester von Leonardo Porras. Leonardo Porras wurde Anfang des Jahres 2008 in Norte de Santander, im Nordosten Kolumbiens getötet. Er war einer von vielen anderen Jugendlichen, die verschwanden und vom Militär ermordet wurden. Militär und Medien bezeichneten diese Jugendlichen zynisch als „falsos positivos“, als im Gefecht Getötete.
Hohe Haftstrafe für Militär - Umdeklarierte Leichen
Verfasst: Do 14. Jul 2011, 20:11
von News Robot
In Kolumbien ist erstmals ein hoher Offizier im Rahmen des Skandals um die sogenannten falsos positivos verurteilt worden. Der Oberst Luis Fernando Borja erhielt am Mittwoch eine Haftstrafe von 21 Jahren. Er war im November 2007 an der Ermordung zweier junger Männer beteiligt, die anschließend als getötete Guerilleros ausgegeben wurden.
Quelle: taz
Kolumbien: Armee ermordete Zivilisten, keine Strafe für Generäle
Verfasst: Do 25. Jun 2015, 18:02
von News Robot
Die über 800 Urteile, die bisher wegen der in Kolumbien "Falsos Positivos" genannten Fälle gesprochen wurden, betrafen fast ausschließlich einfache Soldaten, berichtet die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch in einem aktuellen Bericht.
Internationaler Gerichtshof nimmt 29 Militärs aus Kolumbien ins Visier
Verfasst: Fr 21. Jul 2017, 13:48
von News Robot
Der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) hat in seinem jüngsten Bericht zu Kolumbien auf die mögliche Verwicklung von 23 Generalen und sechs Obersten der Armee in circa 1.228 außergerichtliche Hinrichtungen zwischen 2002 und 2010 hingewiesen. Die mindestens 4.200 Opfer dieser Mordfälle, auch als "falsos positivos" bekannt, waren Zivilisten, welche die Armee als im Gefecht gefallene Guerilleros präsentiert hatte. Sollte die kolumbianische Justiz gegen diese zum Teil noch aktiven 29 Militärs nicht zufriedenstellend ermitteln, könnte der IStGH sie strafrechtlich belangen. Unter ihnen sind der aktuelle Oberkommandierende der Streitkräfte, Juan Pablo Rodríguez, sowie der Militärattaché in Washington, Jaime Alfonso Lasprilla.
[Video] Kolumbien: Oberster General unter schwerem Verdacht
Verfasst: Sa 1. Jun 2019, 02:20
von News Robot
Im sogenannten "Falsche Positive" Skandal wird der oberste General Kolumbiens durch neue Enthüllungen belastet. Während der 2000er Jahre tötete die kolumbianische Armee Zivilisten, legte Waffen zu den Leichen und meldete getötete Feinde.
Ein klarer Fall von Staatsterrorismus unter Ex-Präsident Alvaro Uribe.
Und nun 2019 nähern wir uns diesen Zeiten erneut.
siehe: Kolumbiens Armee belohnt wieder Soldaten für Getötete => viewtopic.php?f=9&t=14552
Noch immer unter Alvaro Uribe bzw. seinem Handlanger Duque und dem heutigen Armeechef Martínez, der schon damals verwickelt war.
Die Hingerichteten von Soacha "falsos positivos"
Verfasst: So 2. Jun 2019, 21:00
von iastob
Ich musste daran denken, was Philip Alston, der für Kolumbien damals zuständige Sonderbeauftragte der Vereinten Nationen, 2010 in seinem Bericht über die Belohnungen im Zusammenhang mit den „Falsos positivos“ geschrieben hat. Ich habe es mal rausgesucht und aus dem Spanischen ins Deutsche übersetzt:
"Ein Soldat hat mir zum Beispiel erklärt, dass in seiner Einheit jede Tötung mit zwei Wochen Urlaub belohnt wurde. Er hat mir erklärt, dass, wenn wichtige Feiertage näher rückten, die Soldaten versucht haben, eine Verlängerung der Ferien zu 'gewinnen'."
Das hat damals, also bei den „Falsos positives“, zu Verbrechen gegen die Menschlichkeit geführt. (So auch eingestuft von einigen kolumbianischen Richtern.)
Ich teile deshalb die Befürchtung, dass die neuen Militäranweisungen wieder zur Gefahr für die unschuldige Zivilbevölkerung werden.
Die Hingerichteten von Soacha "falsos positivos"
Verfasst: So 2. Jun 2019, 22:01
von John Extra
Fuer mich haben die Militaers einfach zuviel Macht und Handlungsfreiheit, speziell in den Laendern von Mittel- und Suedamerika ist die Anfaelligkeit von Militaerdiktaturen sehr hoch. "Normal" muesten solche Militaeranweisungen von der Regierung, bzw. vom Verteidigungsministerium sofort reuckgaengig gemacht werden und mit einer Androhung von Strafe verboten werden.
Aber in den von Korruption zerfressenen Laendern, wie auch in Kolumbien ist auf beiden Seiten wohl alles moeglich.
Verbrechen in Kolumbien aufklären
Verfasst: Mi 18. Dez 2019, 23:37
von News Robot
Die Identifizierung der Opfer ist auch notwendig, weil die Verbrechen der kolumbianischen Armee, die für Kopfgeld mindestens 2.250 Zivilisten ermordet und als Guerilleros ausgegeben hat, einer Aufklärung harren. Die meisten dieser Morde sind erst vor wenigen Jahren unter der Präsidentschaft von Álvaro Uribe (2002–2010) begangen worden, der nach wie vor großen politischen Einfluss hat.
Das Sondergericht für den Frieden JEP (Jurisdicción Especial para la Paz) verkündete am 15. Dezember 2019, dass „sich auf dem Friedhof der Gemeinde Dabeiba vermutlich die Überreste von mehr als 50 Menschen befinden, die unrechtmäßig als im Kampf Gefallene dargestellt wurden”. Vorläufigen Angaben zufolge handele es sich um Männer im Alter zwischen 15 und 56 Jahren, die in Medellín lebten. Unter ihnen sollen auch Menschen mit Behinderungen gewesen sein, so eine Erklärung.
Sehr taurig diese ganzen Nachrichten, auch in dem Buch ueber die Zeit von Uribe 2002 bis 2010 sehr traurig das Ganze, werde es mir kaufen..
Ich habe mal meine Kolumbianische Familie gefragt, ganz Vorsichtig, warum so viele Menschen in Kolumbien Rechts waehlen... die Anrwort war ernuechternd......" Weil es sonst hier wird wie in Venezuela oder Kuba....... Das ist das Gespenst was Uribe den Menschen in den Kopf gesetzt hat.