Die Convivir (Cooperativas de Vigilancia y Seguridad Privada) waren eine Form von Sicherheitskooperativen, die 1994 in Kolumbien unter der Regierung von Präsident César Gaviria eingeführt und später unter Präsident Ernesto Samper und Präsident Álvaro Uribe weitergeführt wurden. Die Convivir entstanden als Reaktion auf die zunehmende Gewalt und Unsicherheit in Kolumbien, insbesondere in ländlichen Gebieten, die von bewaffneten Gruppen wie der Guerilla und den Drogenkartellen heimgesucht wurden.
Die 1990er Jahre waren in Kolumbien eine Zeit intensiver Gewalt. Die Guerillagruppen wie die FARC (Revolutionäre Streitkräfte Kolumbiens) und die ELN (Nationale Befreiungsarmee) sowie die paramilitärischen Gruppen und Drogenkartelle sorgten für erhebliche Unsicherheit, hauptsächlich in ländlichen Gebieten. Die staatlichen Sicherheitskräfte waren oft überfordert oder nicht ausreichend präsent, um die Bevölkerung zu schützen.
• Die Convivir wurden offiziell durch das Dekret 356 von 1994 gegründet. Ziel dieser Kooperativen war es, den Gemeinden eine Möglichkeit zu geben, sich selbst zu verteidigen und die öffentliche Sicherheit zu verbessern. Die Mitglieder der Convivir sollten Informationen über verdächtige Aktivitäten sammeln und diese an die staatlichen Sicherheitskräfte weiterleiten. Zudem durften sie Waffen tragen und in begrenztem Umfang selbst für Sicherheit sorgen.
• Die Convivir wurden als eine Form der Zusammenarbeit zwischen der Zivilbevölkerung und den Sicherheitskräften gesehen. Sie sollten die lokale Bevölkerung in die Sicherheitsstrategie des Staates einbinden und gleichzeitig die Präsenz staatlicher Sicherheitskräfte ergänzen.
• Die Convivir bestanden anfänglich aus lokalen Bauern und Freiwilligen, die in den betroffenen Gebieten lebten. Diese Kooperativen wurden von der Polizei und dem Militär unterstützt, erhielten aber auch Genehmigungen zum Tragen von Waffen und zur Durchführung bestimmter Sicherheitsmaßnahmen. Die Mitglieder wurden geschult und ausgerüstet, um ihre Gemeinden zu schützen.
Trotz ihrer beabsichtigten positiven Rolle wurden die Convivir bald zu einem kontroversen Thema. Kritiker warfen ihnen vor, dass sie sich in vielen Fällen in paramilitärische Gruppen verwandelten und Menschenrechtsverletzungen begingen. Es gab zahlreiche Berichte über außergerichtliche Hinrichtungen, Zwangsvertreibungen und andere Verbrechen, die von Mitgliedern der Convivir begangen wurden.
Ein weiterer kritischer Punkt war die mangelnde Kontrolle und Regulierung dieser Gruppen. Oftmals agierten sie unabhängig von staatlichen Stellen und waren schwer zu kontrollieren. Dies führte dazu, dass einige Convivir eng mit den bestehenden paramilitärischen Gruppen zusammenarbeiteten oder sogar selbst zu solchen wurden.
Álvaro Uribe, der später Präsident von Kolumbien wurde, war als Gouverneur des Departements Antioquia ein starker Befürworter der Convivir. Unter seiner Führung nahm die Zahl der Convivir in Antioquia erheblich zu. Dies trug zu seiner Popularität in bestimmten Kreisen bei, brachte ihm aber auch scharfe Kritik ein, da ihm vorgeworfen wurde, die Entstehung und Ausbreitung paramilitärischer Strukturen zu unterstützen.
Die Convivir wurden offiziell im Jahr 1997 aufgelöst, nachdem das kolumbianische Verfassungsgericht entschieden hatte, dass sie gegen die Verfassung verstießen. Viele der Mitglieder und Strukturen der Convivir gingen jedoch in die paramilitärischen Gruppen über, die weiterhin eine bedeutende Rolle in der kolumbianischen Konfliktlandschaft spielten.
Die Nachwirkungen der Convivir sind bis heute in Kolumbien zu spüren. Die Verbindung zwischen staatlich unterstützten Selbstverteidigungsgruppen und den späteren paramilitärischen Organisationen hat das Vertrauen in staatliche Sicherheitsmaßnahmen und die Rechtstaatlichkeit erheblich beeinträchtigt.
Fazit: Die Convivir stellen ein komplexes Kapitel in der Geschichte Kolumbiens dar. Ursprünglich als Sicherheitskooperativen zur Unterstützung der lokalen Bevölkerung gedacht, verwandelten sie sich in vielen Fällen in paramilitärische Gruppen, die schwere Menschenrechtsverletzungen begingen. Trotz ihrer Auflösung hinterließen sie ein Erbe der Gewalt und des Misstrauens, das bis heute in Kolumbien nachwirkt. Die Geschichte der Convivir zeigt die Herausforderungen und Risiken, die mit der Bewältigung von Unsicherheit und Gewalt in komplexen Konfliktgebieten verbunden sind.
Die 1990er Jahre waren in Kolumbien eine Zeit intensiver Gewalt. Die Guerillagruppen wie die FARC (Revolutionäre Streitkräfte Kolumbiens) und die ELN (Nationale Befreiungsarmee) sowie die paramilitärischen Gruppen und Drogenkartelle sorgten für erhebliche Unsicherheit, hauptsächlich in ländlichen Gebieten. Die staatlichen Sicherheitskräfte waren oft überfordert oder nicht ausreichend präsent, um die Bevölkerung zu schützen.
• Die Convivir wurden offiziell durch das Dekret 356 von 1994 gegründet. Ziel dieser Kooperativen war es, den Gemeinden eine Möglichkeit zu geben, sich selbst zu verteidigen und die öffentliche Sicherheit zu verbessern. Die Mitglieder der Convivir sollten Informationen über verdächtige Aktivitäten sammeln und diese an die staatlichen Sicherheitskräfte weiterleiten. Zudem durften sie Waffen tragen und in begrenztem Umfang selbst für Sicherheit sorgen.
• Die Convivir wurden als eine Form der Zusammenarbeit zwischen der Zivilbevölkerung und den Sicherheitskräften gesehen. Sie sollten die lokale Bevölkerung in die Sicherheitsstrategie des Staates einbinden und gleichzeitig die Präsenz staatlicher Sicherheitskräfte ergänzen.
• Die Convivir bestanden anfänglich aus lokalen Bauern und Freiwilligen, die in den betroffenen Gebieten lebten. Diese Kooperativen wurden von der Polizei und dem Militär unterstützt, erhielten aber auch Genehmigungen zum Tragen von Waffen und zur Durchführung bestimmter Sicherheitsmaßnahmen. Die Mitglieder wurden geschult und ausgerüstet, um ihre Gemeinden zu schützen.
Trotz ihrer beabsichtigten positiven Rolle wurden die Convivir bald zu einem kontroversen Thema. Kritiker warfen ihnen vor, dass sie sich in vielen Fällen in paramilitärische Gruppen verwandelten und Menschenrechtsverletzungen begingen. Es gab zahlreiche Berichte über außergerichtliche Hinrichtungen, Zwangsvertreibungen und andere Verbrechen, die von Mitgliedern der Convivir begangen wurden.
Ein weiterer kritischer Punkt war die mangelnde Kontrolle und Regulierung dieser Gruppen. Oftmals agierten sie unabhängig von staatlichen Stellen und waren schwer zu kontrollieren. Dies führte dazu, dass einige Convivir eng mit den bestehenden paramilitärischen Gruppen zusammenarbeiteten oder sogar selbst zu solchen wurden.
Álvaro Uribe, der später Präsident von Kolumbien wurde, war als Gouverneur des Departements Antioquia ein starker Befürworter der Convivir. Unter seiner Führung nahm die Zahl der Convivir in Antioquia erheblich zu. Dies trug zu seiner Popularität in bestimmten Kreisen bei, brachte ihm aber auch scharfe Kritik ein, da ihm vorgeworfen wurde, die Entstehung und Ausbreitung paramilitärischer Strukturen zu unterstützen.
Die Convivir wurden offiziell im Jahr 1997 aufgelöst, nachdem das kolumbianische Verfassungsgericht entschieden hatte, dass sie gegen die Verfassung verstießen. Viele der Mitglieder und Strukturen der Convivir gingen jedoch in die paramilitärischen Gruppen über, die weiterhin eine bedeutende Rolle in der kolumbianischen Konfliktlandschaft spielten.
Die Nachwirkungen der Convivir sind bis heute in Kolumbien zu spüren. Die Verbindung zwischen staatlich unterstützten Selbstverteidigungsgruppen und den späteren paramilitärischen Organisationen hat das Vertrauen in staatliche Sicherheitsmaßnahmen und die Rechtstaatlichkeit erheblich beeinträchtigt.
Fazit: Die Convivir stellen ein komplexes Kapitel in der Geschichte Kolumbiens dar. Ursprünglich als Sicherheitskooperativen zur Unterstützung der lokalen Bevölkerung gedacht, verwandelten sie sich in vielen Fällen in paramilitärische Gruppen, die schwere Menschenrechtsverletzungen begingen. Trotz ihrer Auflösung hinterließen sie ein Erbe der Gewalt und des Misstrauens, das bis heute in Kolumbien nachwirkt. Die Geschichte der Convivir zeigt die Herausforderungen und Risiken, die mit der Bewältigung von Unsicherheit und Gewalt in komplexen Konfliktgebieten verbunden sind.