In Kolumbien leben mit deutschem Arbeitsvertrag
Verfasst: Sa 6. Jul 2024, 16:21
Hallo zusammen,
ich bin neu hier im Forum, freue mich sehr über die Möglichkeit mich hier auszutauschen und habe schon einiges gelesen. Vor 5 Jahren habe ich hier in Deutschland meine jetzige Ehefrau (Kolumbianerin) kennengelernt. Zwar hatte ich vorher keinerlei Berührungspunkte mit Lateinamerika aber durch meine Frau und diverse längere Aufenthalte habe ich insbesondere Kolumbien lieben gelernt. Bisher ist mein Spanisch zwar nur für belanglose Alltagssituationen geeignet aber ich hoffe mal das wird sich noch ändern.
Da wir haben beide die Gelegenheit haben für unsere deutschen Arbeitgeber remote von Kolumbien aus zu arbeiten, möchten wir Ende 2024 unseren Lebensmittelpunkt nach Medellin verlagern. Wie sicher vielen mit dem Plan stellt sich die Frage, was wir beachten müssen wenn wir in Kolumbien Leben und in Deutschland angestellt sind.
Wir werden weiterhin eine Wohnung in Deutschland halten und uns somit in Deutschland (erstmal) nicht abmelden. Zudem werden wir jedes Jahr ca. 3 Monate in Deutschland sein.
Zwar arbeiten wir beide im Angestelltenverhältnis aber möchten gerne in den ersten 1-2 Jahren in Kolumbien entscheiden ob wir uns Selbstständig machen, da wir auch Projekte in Lateinamerika betreuen und das gerne ausbauen möchten (unsere Arbeitgeber wären darüber auch sehr glücklich).
Sobald wir eine Firma (wo auch immer) gründen würden, die deutsche Rechnungen schreibt und Geld in Kolumbien auszahlt werden wir es sicher schaffen die steuerliche Belastung in beiden Ländern legal und erträglich zu halten. Was passiert allerdings bis dahin? Es wäre etwas voreilig aus dem Angestelltenverhältnis auszutreten ohne zu wissen ob der Plan vor Ort in Kolumbien funktioniert und ob Kolumbien überhaupt der richtige Ort in Lateinamerika ist. Deshalb brauchen wir 1-2 Jahre um das Geschäft und uns selbst auf stabile Beine zu stellen.
Ich kenne diverse Personen in Kolumbien die in Europa oder USA ihr Geld verdienen und versteuern, bekomme aber immer wieder widersprüchliche Aussagen zu dem Anrechnen von im Ausland gezahlten Steuern in Kolumbien. Mit geht es dabei besonders um die Anwendbarkeit von “ARTICULO 254. DESCUENTO POR IMPUESTOS PAGADOS EN EL EXTERIOR“ in unserem Fall. Auch der Punkt Sozialversicherung ist für mich überhaupt nicht greifbar.
Da wir keine Unsummen an Geld verschieben werden, alle paar Monate nach Deutschland kommen und auch keine Visa Probleme haben, gehe ich mal nicht davon aus das es in den ersten zwei Jahren zu Problemen kommen könnte. Allerdings werden wir in jedem Fall über den steuerlichen Freibetrag kommen und auch über 183 Tage im Jahr im Land sein. Somit wäre unsere Konstellation mindestens 1 Jahr zu versteuern, wenn wir nach 1,5 Jahren wissen wo es hin geht. Mit der normalen Sozialversicherung und Einkommenssteuer in Deutschland plus der Einkommenssteuer in Kolumbien wäre das Geld ja weg, daher muss eine andere Lösung her.
Hat hier jemand schon Erfahrung mit so einer Konstellation? Und kann mir jemand sagen in wie weit die Sozialversicherung am Gehalt gemessen wird und nötig ist? Es wäre auch interessant zu wissen ob das Einkommen von Eheleuten zusammengefasst betrachtet wird oder einzeln.
Mein Versuch von Deutschland aus Kontakt zu Fachleuten in Kolumbien aufzubauen hat leider bisher nicht funktioniert. In 2 Wochen bin ich in Medellin und könnte mein Glück nochmal persönlich vor Ort versuchen.
Darüber hinaus freue ich mich natürlich über jeden Tip und Hinweis der uns das Leben einfacher gestaltet
Vielen Dank schonmal für jeden Beitrag und viele Grüße
Robin
ich bin neu hier im Forum, freue mich sehr über die Möglichkeit mich hier auszutauschen und habe schon einiges gelesen. Vor 5 Jahren habe ich hier in Deutschland meine jetzige Ehefrau (Kolumbianerin) kennengelernt. Zwar hatte ich vorher keinerlei Berührungspunkte mit Lateinamerika aber durch meine Frau und diverse längere Aufenthalte habe ich insbesondere Kolumbien lieben gelernt. Bisher ist mein Spanisch zwar nur für belanglose Alltagssituationen geeignet aber ich hoffe mal das wird sich noch ändern.
Da wir haben beide die Gelegenheit haben für unsere deutschen Arbeitgeber remote von Kolumbien aus zu arbeiten, möchten wir Ende 2024 unseren Lebensmittelpunkt nach Medellin verlagern. Wie sicher vielen mit dem Plan stellt sich die Frage, was wir beachten müssen wenn wir in Kolumbien Leben und in Deutschland angestellt sind.
Wir werden weiterhin eine Wohnung in Deutschland halten und uns somit in Deutschland (erstmal) nicht abmelden. Zudem werden wir jedes Jahr ca. 3 Monate in Deutschland sein.
Zwar arbeiten wir beide im Angestelltenverhältnis aber möchten gerne in den ersten 1-2 Jahren in Kolumbien entscheiden ob wir uns Selbstständig machen, da wir auch Projekte in Lateinamerika betreuen und das gerne ausbauen möchten (unsere Arbeitgeber wären darüber auch sehr glücklich).
Sobald wir eine Firma (wo auch immer) gründen würden, die deutsche Rechnungen schreibt und Geld in Kolumbien auszahlt werden wir es sicher schaffen die steuerliche Belastung in beiden Ländern legal und erträglich zu halten. Was passiert allerdings bis dahin? Es wäre etwas voreilig aus dem Angestelltenverhältnis auszutreten ohne zu wissen ob der Plan vor Ort in Kolumbien funktioniert und ob Kolumbien überhaupt der richtige Ort in Lateinamerika ist. Deshalb brauchen wir 1-2 Jahre um das Geschäft und uns selbst auf stabile Beine zu stellen.
Ich kenne diverse Personen in Kolumbien die in Europa oder USA ihr Geld verdienen und versteuern, bekomme aber immer wieder widersprüchliche Aussagen zu dem Anrechnen von im Ausland gezahlten Steuern in Kolumbien. Mit geht es dabei besonders um die Anwendbarkeit von “ARTICULO 254. DESCUENTO POR IMPUESTOS PAGADOS EN EL EXTERIOR“ in unserem Fall. Auch der Punkt Sozialversicherung ist für mich überhaupt nicht greifbar.
Da wir keine Unsummen an Geld verschieben werden, alle paar Monate nach Deutschland kommen und auch keine Visa Probleme haben, gehe ich mal nicht davon aus das es in den ersten zwei Jahren zu Problemen kommen könnte. Allerdings werden wir in jedem Fall über den steuerlichen Freibetrag kommen und auch über 183 Tage im Jahr im Land sein. Somit wäre unsere Konstellation mindestens 1 Jahr zu versteuern, wenn wir nach 1,5 Jahren wissen wo es hin geht. Mit der normalen Sozialversicherung und Einkommenssteuer in Deutschland plus der Einkommenssteuer in Kolumbien wäre das Geld ja weg, daher muss eine andere Lösung her.
Hat hier jemand schon Erfahrung mit so einer Konstellation? Und kann mir jemand sagen in wie weit die Sozialversicherung am Gehalt gemessen wird und nötig ist? Es wäre auch interessant zu wissen ob das Einkommen von Eheleuten zusammengefasst betrachtet wird oder einzeln.
Mein Versuch von Deutschland aus Kontakt zu Fachleuten in Kolumbien aufzubauen hat leider bisher nicht funktioniert. In 2 Wochen bin ich in Medellin und könnte mein Glück nochmal persönlich vor Ort versuchen.
Darüber hinaus freue ich mich natürlich über jeden Tip und Hinweis der uns das Leben einfacher gestaltet
Vielen Dank schonmal für jeden Beitrag und viele Grüße
Robin