Meine Beziehung mit junger Barranquillera
Verfasst: Mi 29. Jun 2011, 21:02
Hallo ihr Guten!
Bin wieder zurück aus Kolumbien (Reisebericht folgt noch) aber ich dachte, ich geb hier mal meine Erfahrungen zum Thema weiter.
Wie einige von euch vielleicht wissen, lernte ich meine Freundin übers Internet kennen. Ich bin 25 und sie 24, beide studieren wir noch. Sie kommt aus Barranquilla. Nach 8 Monaten skypen, telefonieren, e-mailen etc. bin ich dann Ende Mai endlich nach KOL geflogen, um zu sehen, ob diese Frau denn nun die Richtige sein könnte. Für mich war es das erste Mal mit einer Frau alleine so lange und dann noch in fremden Gefilden zu reisen, für sie ebenso. Beziehungen hatten wir beide schon vorher aber richtige Liebe war da nie im Spiel.
Nachdem sich die erste Aufregung gelegt hat, kann ich jetzt ohne Zweifel sagen: Ich liebe diese Frau und sie liebt mich. Es ist unglaublich, wie liebevoll, fürsorglich, herzlich, warm, leidenschaftlich und anhänglich eine Kolumbianerin sein kann. Sowas hat man(n) in Europa noch nicht erlebt. Für mich war es etwas ungewohnt, das mich eine Frau sozusagen "bemuttert", wie es damals zu Hause immer war. Ständig sorgt sie sich um mich, passt auf mich auf, kümmert sich um meine Sachen. Zu Beginn nervte mich das ein bißchen, weil ich es einfach gewohnt bin, alles selber zu machen weil ich seit Jahren alleine wohne. Wenn ich daran denke, muss ich mich an William's Spruch erinnern, das Zusammensein mit einer Kolumbianerin bedeutet viel Nähe und Wärme. Es gibt sicherlich Männer, denen das auf Dauer zu viel wird, die lieber mehr Freiheit oder Freizeit haben, aber ich will es nicht mehr missen. Ihre Dankbarkeit und Zuneigung für die kleinsten Dinge und Taten von meiner Seite sind etwas ganz besonderes. Wir hatten eigentlich immer etwas zum quatschen, haben uns nie gelangweilt. Dazu kommt noch, dass sie extrem emotional und sentimental ist, aber was kann es Schöneres geben als eine Frau, die vor Glück weint weil ihr Aleman sie glücklich macht. Es ist ein wunderbares Gefühl zu wissen, dass man(n) auch ohne teure Geschenke oder selbstkomponierten Liedern eine Frau zu tränen rühren kann, sondern einfach nur damit, dass man sie mit Liebe, Respekt und Zärtlichkeit behandelt.
Wir erlebten viele kleine und große Abenteuer zusammen; Dinge, die ich und sie vorher noch nie getan hatten. Wir schwitzen, weinten, tanzten, wanderten zusammen und entdeckten Ecken von Kolumbien, die auch sie noch nicht kannte. Diese Erfahrungen stärkten aber unsere Gefühlen nur weiter, und ich konnte sehen, dass sie alles machen würde, um mit mir zusammenzusein. Ein ganzes Leben lang habe ich nach so einer Liebe gesucht, und sie nun endlich gefunden. Zum Ende des Urlaubs hin verstanden wir uns immer besser, und der Abschied war die Hölle für uns. Sie begann schon 2 Tage vor Ende an zu heulen, weil sie wusste, dass ich wieder weg muss. Am Flughafen dann heulten wir beide und die Suegra wie die Schlosshunde - das sind Momente, die man nie wieder vergisst. Ich bin normalerweise kein Typ zum Weinen, aber schon im Flugzeug merkte ich, wie sehr ich sie vermissen würde. Die ersten Stunden und Tage ohne sie waren wirklich hart und es Flossen mehr Tränen bei mir als sonst in 5 Jahren zusammen. Inzwischen sind wir wieder in den Alltag zurückgekehrt, skypen und telefonieren wieder fast täglich. Natürlich ist das nicht das Gleiche aber wir werden das überstehen und uns bald wieder in den Armen liegen. Ich sage ihr immer: "Was ist ein Jahr, wenn wir danach 50 Jahre zusammen haben?"
Leicht war es mit ihr nicht immer. Sie ist in meinen Augen die wirklich typische heißblütige Latina, die impulsiv reagiert, eifersüchtig ist beim Bemerken anderer Frauen die mich betrachten, ihre Emotionen immer offen zur Schau stellt. Das hat natürlich den Vorteil, dass man(n) immer weiß, woran man ist mit ihr. Beim Streit wird es dagegen wirklich brenzlich, wobei mein ruhiges Gemüt am Schluss immer zur schnellen Versöhnung führte. In den Krieg ziehen möchte ich allerdings nie gegen diese Frau. Auch musste ich mich an die Berichte anderer Männer erinnern, denn eine Kolumbianerin ist nicht so selbständig wie eine Deutsche. Das liegt einfach am langen Wohnen bei Mutti, und der Machista-Gesellschaft. Wer eine selfmade-woman sucht, die alles immer im Griff hat, Geld verdient, den Haushalt schmeißt, bei Problemen cool bleibt und ihr eigenes Leben hat, sollte sich wo anders auf dem Planeten umsehen, denke ich. Auch bemerkte ich wie andere auch, dass Kolumbianer ängstlicher sein zu scheinen als wir als Besucher. Ich fühlte mich überall sicher während sie sich ab und zu in die Hosen machte wegen Kleinigkeiten (Abendfahrten mit Bus, hoher Wellengang beim Baden).
Konflikte gibt es in jeder Beziehung und Fehler haben wir alle. Manchmal komme ich nicht raus aus meiner deutschen Haut und manchmal ist sie zu impulsiv oder kindisch, aber ich denke das Wichtigste bei einer binationalen Beziehung ist Toleranz, Kommunikation, Geduld und das kritische Hinterfragen der eigenen Fehler und Schwächen. Ich mag und liebe so vieles an ihr, aber sie hat mir so oft versprochen, auch an ihren Macken zu arbeiten, damit die Sache eine solide Zukunft haben kann. Auch ich werde immer ihre Kultur im Hinterkopf behalten müssen und an meinen Fehlern arbeiten, damit es glücklich weitergehen kann.
Wie gehts nun weiter? Nun ja, sie beginnt gerade, Deutsch zu lernen, um sich auf ein Leben in Deutschland vorzubereiten. Entweder sie kommt über Weihnachten her oder ich fliege wieder hin, das wird sich zeigen. Ich lernte auch die Schwiegermutter in spe kennen und bin in ihrer Familie akzeptiert. Alles "buena gente" wie man so schön sagt. Auf jeden Fall wollen wir weiter kämpfen und schnell mit unseren Abschlüssen fertig werden, um dann erstmal hier zusammenleben zu können. Ob wir dann ein paar Jahre später zusammen nach KOL gehen oder unser Lager wo anders aufschlagen, wird die Zukunft zeigen. Ich denke, es ist erstmal das Beste, hier Geld zu verdienen und sich eine solide Grundlage für später zu schaffen, während sie mein Land, meine Sprache und meine Kultur kennenlernt. Es gäbe natürlich auch die Möglichkeit, dass ich rübergehe, aber da ich kein Backpacker/Von-der-Hand-in-den-Mund-leben-Typ bin, sind wir uns einig, dass das nicht unser Ziel ist. Auch sie sieht in Europa bessere Karrierechancen als in Kolumbien, da sie wahrscheinlich eh nur in Bogota eine gute Stelle finden könnte in ihrer Branche (Medien/Kommunikation). Bogota gefiel uns beiden eigentlich am wenigsten und dort zu leben kann ich mir kaum vorstellen. Das Wetter ist nicht besser als hier und der Smog und Großstadt-Terror nicht mein Ding. Außerdem ist es für kolumbianische Verhältnisse echt teuer, da zu leben. Auch wenn es sich vielleicht etwas blöd anhört, aber glücklicherweise ist sie relativ weiß (morena) und hat einen europäischen Namen, was denke ich die Akzeptanz/Integration in der Gesellschaft erleichtern dürfte. Ich bin nun mal der Meinung, dass es unbewusst immer noch schwierig sein dürfte, als Schwarze oder Indigene in Europa weit zu kommen. Genauso wenig stelle ich es mir leicht vor, als "Leidy" oder "Xiomy" zu vielen Bewerbungsgesprächen eingeladen zu werden. Traurig, aber wahr.
So, jetzt bin ich erstmal am Schluss... Fragen, Meinungen, Tipps - her damit! Vielleicht konnte ich oder kann ich einigen deutschen Männern damit helfen, die sich fragen, ob so etwas funktionieren kann. Jetzt will ich erstmal bald einen schönen Liebesbrief schreiben, den hat sie sich verdient.
Bin wieder zurück aus Kolumbien (Reisebericht folgt noch) aber ich dachte, ich geb hier mal meine Erfahrungen zum Thema weiter.
Wie einige von euch vielleicht wissen, lernte ich meine Freundin übers Internet kennen. Ich bin 25 und sie 24, beide studieren wir noch. Sie kommt aus Barranquilla. Nach 8 Monaten skypen, telefonieren, e-mailen etc. bin ich dann Ende Mai endlich nach KOL geflogen, um zu sehen, ob diese Frau denn nun die Richtige sein könnte. Für mich war es das erste Mal mit einer Frau alleine so lange und dann noch in fremden Gefilden zu reisen, für sie ebenso. Beziehungen hatten wir beide schon vorher aber richtige Liebe war da nie im Spiel.
Nachdem sich die erste Aufregung gelegt hat, kann ich jetzt ohne Zweifel sagen: Ich liebe diese Frau und sie liebt mich. Es ist unglaublich, wie liebevoll, fürsorglich, herzlich, warm, leidenschaftlich und anhänglich eine Kolumbianerin sein kann. Sowas hat man(n) in Europa noch nicht erlebt. Für mich war es etwas ungewohnt, das mich eine Frau sozusagen "bemuttert", wie es damals zu Hause immer war. Ständig sorgt sie sich um mich, passt auf mich auf, kümmert sich um meine Sachen. Zu Beginn nervte mich das ein bißchen, weil ich es einfach gewohnt bin, alles selber zu machen weil ich seit Jahren alleine wohne. Wenn ich daran denke, muss ich mich an William's Spruch erinnern, das Zusammensein mit einer Kolumbianerin bedeutet viel Nähe und Wärme. Es gibt sicherlich Männer, denen das auf Dauer zu viel wird, die lieber mehr Freiheit oder Freizeit haben, aber ich will es nicht mehr missen. Ihre Dankbarkeit und Zuneigung für die kleinsten Dinge und Taten von meiner Seite sind etwas ganz besonderes. Wir hatten eigentlich immer etwas zum quatschen, haben uns nie gelangweilt. Dazu kommt noch, dass sie extrem emotional und sentimental ist, aber was kann es Schöneres geben als eine Frau, die vor Glück weint weil ihr Aleman sie glücklich macht. Es ist ein wunderbares Gefühl zu wissen, dass man(n) auch ohne teure Geschenke oder selbstkomponierten Liedern eine Frau zu tränen rühren kann, sondern einfach nur damit, dass man sie mit Liebe, Respekt und Zärtlichkeit behandelt.
Wir erlebten viele kleine und große Abenteuer zusammen; Dinge, die ich und sie vorher noch nie getan hatten. Wir schwitzen, weinten, tanzten, wanderten zusammen und entdeckten Ecken von Kolumbien, die auch sie noch nicht kannte. Diese Erfahrungen stärkten aber unsere Gefühlen nur weiter, und ich konnte sehen, dass sie alles machen würde, um mit mir zusammenzusein. Ein ganzes Leben lang habe ich nach so einer Liebe gesucht, und sie nun endlich gefunden. Zum Ende des Urlaubs hin verstanden wir uns immer besser, und der Abschied war die Hölle für uns. Sie begann schon 2 Tage vor Ende an zu heulen, weil sie wusste, dass ich wieder weg muss. Am Flughafen dann heulten wir beide und die Suegra wie die Schlosshunde - das sind Momente, die man nie wieder vergisst. Ich bin normalerweise kein Typ zum Weinen, aber schon im Flugzeug merkte ich, wie sehr ich sie vermissen würde. Die ersten Stunden und Tage ohne sie waren wirklich hart und es Flossen mehr Tränen bei mir als sonst in 5 Jahren zusammen. Inzwischen sind wir wieder in den Alltag zurückgekehrt, skypen und telefonieren wieder fast täglich. Natürlich ist das nicht das Gleiche aber wir werden das überstehen und uns bald wieder in den Armen liegen. Ich sage ihr immer: "Was ist ein Jahr, wenn wir danach 50 Jahre zusammen haben?"
Leicht war es mit ihr nicht immer. Sie ist in meinen Augen die wirklich typische heißblütige Latina, die impulsiv reagiert, eifersüchtig ist beim Bemerken anderer Frauen die mich betrachten, ihre Emotionen immer offen zur Schau stellt. Das hat natürlich den Vorteil, dass man(n) immer weiß, woran man ist mit ihr. Beim Streit wird es dagegen wirklich brenzlich, wobei mein ruhiges Gemüt am Schluss immer zur schnellen Versöhnung führte. In den Krieg ziehen möchte ich allerdings nie gegen diese Frau. Auch musste ich mich an die Berichte anderer Männer erinnern, denn eine Kolumbianerin ist nicht so selbständig wie eine Deutsche. Das liegt einfach am langen Wohnen bei Mutti, und der Machista-Gesellschaft. Wer eine selfmade-woman sucht, die alles immer im Griff hat, Geld verdient, den Haushalt schmeißt, bei Problemen cool bleibt und ihr eigenes Leben hat, sollte sich wo anders auf dem Planeten umsehen, denke ich. Auch bemerkte ich wie andere auch, dass Kolumbianer ängstlicher sein zu scheinen als wir als Besucher. Ich fühlte mich überall sicher während sie sich ab und zu in die Hosen machte wegen Kleinigkeiten (Abendfahrten mit Bus, hoher Wellengang beim Baden).
Konflikte gibt es in jeder Beziehung und Fehler haben wir alle. Manchmal komme ich nicht raus aus meiner deutschen Haut und manchmal ist sie zu impulsiv oder kindisch, aber ich denke das Wichtigste bei einer binationalen Beziehung ist Toleranz, Kommunikation, Geduld und das kritische Hinterfragen der eigenen Fehler und Schwächen. Ich mag und liebe so vieles an ihr, aber sie hat mir so oft versprochen, auch an ihren Macken zu arbeiten, damit die Sache eine solide Zukunft haben kann. Auch ich werde immer ihre Kultur im Hinterkopf behalten müssen und an meinen Fehlern arbeiten, damit es glücklich weitergehen kann.
Wie gehts nun weiter? Nun ja, sie beginnt gerade, Deutsch zu lernen, um sich auf ein Leben in Deutschland vorzubereiten. Entweder sie kommt über Weihnachten her oder ich fliege wieder hin, das wird sich zeigen. Ich lernte auch die Schwiegermutter in spe kennen und bin in ihrer Familie akzeptiert. Alles "buena gente" wie man so schön sagt. Auf jeden Fall wollen wir weiter kämpfen und schnell mit unseren Abschlüssen fertig werden, um dann erstmal hier zusammenleben zu können. Ob wir dann ein paar Jahre später zusammen nach KOL gehen oder unser Lager wo anders aufschlagen, wird die Zukunft zeigen. Ich denke, es ist erstmal das Beste, hier Geld zu verdienen und sich eine solide Grundlage für später zu schaffen, während sie mein Land, meine Sprache und meine Kultur kennenlernt. Es gäbe natürlich auch die Möglichkeit, dass ich rübergehe, aber da ich kein Backpacker/Von-der-Hand-in-den-Mund-leben-Typ bin, sind wir uns einig, dass das nicht unser Ziel ist. Auch sie sieht in Europa bessere Karrierechancen als in Kolumbien, da sie wahrscheinlich eh nur in Bogota eine gute Stelle finden könnte in ihrer Branche (Medien/Kommunikation). Bogota gefiel uns beiden eigentlich am wenigsten und dort zu leben kann ich mir kaum vorstellen. Das Wetter ist nicht besser als hier und der Smog und Großstadt-Terror nicht mein Ding. Außerdem ist es für kolumbianische Verhältnisse echt teuer, da zu leben. Auch wenn es sich vielleicht etwas blöd anhört, aber glücklicherweise ist sie relativ weiß (morena) und hat einen europäischen Namen, was denke ich die Akzeptanz/Integration in der Gesellschaft erleichtern dürfte. Ich bin nun mal der Meinung, dass es unbewusst immer noch schwierig sein dürfte, als Schwarze oder Indigene in Europa weit zu kommen. Genauso wenig stelle ich es mir leicht vor, als "Leidy" oder "Xiomy" zu vielen Bewerbungsgesprächen eingeladen zu werden. Traurig, aber wahr.
So, jetzt bin ich erstmal am Schluss... Fragen, Meinungen, Tipps - her damit! Vielleicht konnte ich oder kann ich einigen deutschen Männern damit helfen, die sich fragen, ob so etwas funktionieren kann. Jetzt will ich erstmal bald einen schönen Liebesbrief schreiben, den hat sie sich verdient.