Der Flug Bogotá - Leticia - Bogotá mit Aires ist an vielen Terminen relativ günstig buchbar. Ich habe 283.000 Pesos bezahlt, also ca. 110€. Aires fliegt diese Strecke täglich und war deutlich günstiger als die Konkurrenz. Tipp: Frühzeitig, nicht spontan buchen, sonst wirds teurer. In meinem Fall lagen zwischen Buchung und Flug etwa 4 Wochen.
Der Flug dauert ca. zwei Stunden und ist seeeeehr holprig, aufgrund der großen Temperaturschwankungen zwischen den beiden Regionen.
Nach der Landung folgte der erste kleine Temperaturschock. Von angenehmen 14 Grad bei Sonnenschein in Bogotá (wirkt viel wärmer) tauchte ich in 31 Grad bei nahezu 100% Luftfeuchtigkeit ein.
Außerdem kann man den Flughafen nicht verlassen ohne 18.500 Pesos "Eintrittsgebühr" zu zahlen. Dafür erhält man immerhin eine Postkarte von Leticia.
Ursprünglich wollte ich vom Flughafen nach Leticia Zentrum laufen (ca. 2 km), um mich zu akklimatisieren und die neue Umgebung zu genießen, aber es regnete ziemlich stark, also nahm ich ein Taxi zum Hostel Omshanty bei km 11 an berühmten Straße ins Nirgendwo. Für alle, die diese Straße nicht kennen: Ursprünglich sollte sie auf ca. 130 km Länge in eine andere Stadt (Name entfallen) führen, aber aufgrund von Fehlplanungen endet sie bereits nach etwa 20 km mitten im Urwald.
Angekommen beim Hostel gabs den ersten Eindruck nahezu unberührter Natur, da Keke, der überall bekannte Besitzer, sein Gelände mit den drei kleinen Unterkünften sehr ursprünglich gehalten hat. In dieser Behausung, geeignet für 6 Personen, übernachteten wir zu dritt, natürlich unter Moskitonetzen. Die Kosten lagen übrigens bei ca. 5€ pro Person.
Keke entpuppte sich als Glücksfall, da er des englischen mächtig war und auf Nachfrage viele Ausflugsideen und Tipps bereithielt, mit denen ich vorab nicht gerechnet hatte.
Zu viert (zwei Amerikaner und neben mir ein weiterer Deutscher, alle hatte ich erst dort ganz frisch kennengelernt) buchten wir eine 1 1/1 tägige Tour durch den Dschungel incl. Übernachtung in einem Indiolanghaus + einem Bootstripp nach Porto Narino in Peru, um die berühmten rosa Delphine zu sehen. Kosten pro Person ca. 150€, all inclusive.
Zum Vergleich, wenn ich mich recht entsinne: Allein die Fahrt im Boot nach Porto Narino + Rückfahrt hätte direkt am Hafen schon ca. 60€ gekostet.
Wir begannen morgens um 8 mit einem regionstypischen Frühstück gegenüber des Hosteleinganges
und im Anschluss ging es zu einer Klettertour. Auf ca. 25m Höhe erhofften wir uns etwas mehr von der Vogelwelt zu sehen:
Im Anschluss wanderten wir einige Stunden, natürlich mit Pausen, durch den Dschungel, was durch die Luftfeuchtigkeit extrem schweißtreibend war:
Angekommen im Nachtlager:
Nach Einbruch der Dunkelheit ging es noch auf die Jagd: Taranteln erwischten wir leider nicht in der nötigen Größe (zum Grillen) aber einige Piranhas:
Natürlich gab es auch viele Orchideen zu sehen, diverse interessante und leckere Früchte direkt vom Baum/Strauch zu pflücken und ähnliches, aber irgendwann muss ich ja auch aufhören
Vielleicht sollte ich noch den Tapir hervorheben, der sich morgens mit mir um seine Lieblingsnahrung stritt:
Ich hoffe, dies waren genug Eindrücke, um die Umgebung Leticias auch für andere interessant zu machen.