Thermische Notfälle Teil 3: Unterkühlung
Verfasst: Sa 8. Dez 2012, 22:03
Soooo....und weiter geht’s mit dem Thema Thermische Notfälle
Eigentlich denke ich ja das ich mit dem Teil 2 von thermische Notfälle das Wichtigste Thema bezüglich Kolumbien, behandelt habe, aber der Vollständigkeit halber würde ich auch noch gerne auf den „Notfall“ Unterkühlung eingehen.....Erfrierungen würde ich gerne außen vor lassen, es sei denn Ihr hätte gerne das ich darrauf auch eingehe.
Ok, wo fang ich am Besten an....
Wie ich im Thema Verbrennungen erklärt habe, hat die Haut unter Anderem, die wichtige Aufgabe unsere Körpertemperatur durch zB. Schweißbildung zu regeln, dadurch soll bewirkt werden das unser Körper nicht überhitzt. Auch wenn uns kalt ist springt die Haut wieder in die Presche, d.h.wenn der Körper Gefahr läuft zu sehr auszukühlen stehen unserem Körper buchstäblich die Haare zu Berge, und wir fangen an zu zittern. Besonders Säuglinge unterkühlen unheimlich schnell, da sie die Möglichkeit der Thermoregulation, wie beim Erwachsenen noch nicht ausgebildet haben und nur die Möglichkeit haben Wärme über braunes Fettgewebe zu bilden. Wie die meisten von Euch sicherlich wissen, verliert ein Säugling die meiste Wärme über den Kopf....also den „Zwerg“ bei Kälte immer gut „einpacken“ und Mütze auf
Definition einer Unterkühlung
Wenn Kälte auf die gesamte Oberfläche des Körpers einwirkt, kann eine Unterkühlung, d.h. Absinken der Körpertemperatur unter 37 Grad C erfolgen.
Das heißt also, das eine Unterkühlung entsteht, wenn die Wärmeabgabe des Körpers über einen längeren Zeitraum größer ist als die Wärmeproduktion. Typische Situationen hierfür sind Bergunfälle (u.a. Lawinenunglücke), sowie Stürze in kaltes Wasser. Aber auch Verletzte, vor allem mit Schock drohen zu unterkühlen. Alkohol-, Drogeneinfluß und Vergiftungen können die Unterkühlung zudem noch verstärken.
Man unterteilt die Unterkühlung in 2 Stadien:
1.Abwehrstadium:
Die Körpertemperatur ist noch nicht unter 34 Grad Celsius abgesunken. Der Betroffene versucht vermehrt Wärme zu produzieren (z.B. durch Kältezittern). Gleichzeitig wird durch verminderte Druchblutung der Körperberfläche (Arme, Beine, Haut) die Wärmeabgabe verringert, die Haut ist blaß und kalt. Der Betroffene klagt über Schmerzen, vornehmlich an Händen, Füßen und Knien. Atmung und Kreislauf sind zunächst gesteigert, der Betroffene ist bei Bewußtsein und erregt.
2. Erschöpfungs-/Lähmungsstadium:
Die Körpertemperatur ist unter 34 Grad abgesunken. Der Betroffene atmet langsamer, die Pulsfrequenz und der Blutdruck sinken. Das Kältezittern ist eingestellt, es tritt Muskelstarre ein. Das Schmerzempfinden läßt nach, der Betroffene wird zunehmend müde und schließlich bewußtlos. Im weiteren können Atem- und Kreislaufstillstand folgen.
„Behandeln“ eines Unterkühlten:
- aus dem Gefahrenbereich an einen warmen Ort bringen. (möglichst in einen Raum mit Zimmertemperatur, nicht überwärmen.)
- falls der Verunfallte ins Wasser gefallen ist, nasse Kleidung entfernen und in Decken hüllen
- den Betroffenen in völlige Ruhelage bringen, weder aktiv noch passiv bewegen
- dies gilt umso mehr im 2ten Stadium, d.h.:
- Den Unterkühlten aus dem Gefahrenbereich „bergen“, aber dabei äußerste Vorsicht walten lassen, da unser Körper ab einer bestimmten Temperatur „zentralisiert“ d.h. um ein weiteres Absinken der Körpertemperatur zu verhindern, wird das „warme“ Blut auf den Körperkern konzentriert um die überlebenswichtigen Organe weiterhin suffizient zu versorgen. Dadurch sinkt allerdings die Temperatur in den Extremitäten (Arme, Beine) weiter ab. Soweit, so schlecht, das heißt also das wenn der Temperaturunterschied zwischen Körperkern und den Extremitäten zu groß ist und der Unterkühlte zuviel bewegt oder sogar „massiert“ wird, das eiskalte Extremitätenblut in den Körperkern gelangt und dadurch die Körperkerntemperatur „schlagartig“ absinkt. Um es kurz zu sagen....das Herz könnte buchstäblich seinen Dienst versagen und jegliche Herz-Kreislaufaktivität einstellen. Der Unterkühlte stirbt an einem sogenannten Bergungstod !!!
- Keine Schocklage
- Gliedmaßen nicht massieren
- Wiederholte Kontrolle von Puls und Atmung
- bei Bewußtlosigkeit sollte die Person vorsichtig in die Seitenlage gebracht werden.
Ganz wichtig: KEIN ALKOHOL....also bitte nicht den berühmten Bernhardiner mit dem Schnapsfässchen um den Hals rufen....Alkohol weitet die Gefäße und beschleunigt dadurch die weitere Unterkühlung !!!
- am besten warme gut gezuckerte Getränke wie zB. Tee verabreichen
Sooo...soviel dazu....ich denke hiermit wird das Thema thermische Notfälle abgeschlossen. Hoffe ich hab mich einigermaßen verständlich ausgedrückt
Eigentlich denke ich ja das ich mit dem Teil 2 von thermische Notfälle das Wichtigste Thema bezüglich Kolumbien, behandelt habe, aber der Vollständigkeit halber würde ich auch noch gerne auf den „Notfall“ Unterkühlung eingehen.....Erfrierungen würde ich gerne außen vor lassen, es sei denn Ihr hätte gerne das ich darrauf auch eingehe.
Ok, wo fang ich am Besten an....
Wie ich im Thema Verbrennungen erklärt habe, hat die Haut unter Anderem, die wichtige Aufgabe unsere Körpertemperatur durch zB. Schweißbildung zu regeln, dadurch soll bewirkt werden das unser Körper nicht überhitzt. Auch wenn uns kalt ist springt die Haut wieder in die Presche, d.h.wenn der Körper Gefahr läuft zu sehr auszukühlen stehen unserem Körper buchstäblich die Haare zu Berge, und wir fangen an zu zittern. Besonders Säuglinge unterkühlen unheimlich schnell, da sie die Möglichkeit der Thermoregulation, wie beim Erwachsenen noch nicht ausgebildet haben und nur die Möglichkeit haben Wärme über braunes Fettgewebe zu bilden. Wie die meisten von Euch sicherlich wissen, verliert ein Säugling die meiste Wärme über den Kopf....also den „Zwerg“ bei Kälte immer gut „einpacken“ und Mütze auf
Definition einer Unterkühlung
Wenn Kälte auf die gesamte Oberfläche des Körpers einwirkt, kann eine Unterkühlung, d.h. Absinken der Körpertemperatur unter 37 Grad C erfolgen.
Das heißt also, das eine Unterkühlung entsteht, wenn die Wärmeabgabe des Körpers über einen längeren Zeitraum größer ist als die Wärmeproduktion. Typische Situationen hierfür sind Bergunfälle (u.a. Lawinenunglücke), sowie Stürze in kaltes Wasser. Aber auch Verletzte, vor allem mit Schock drohen zu unterkühlen. Alkohol-, Drogeneinfluß und Vergiftungen können die Unterkühlung zudem noch verstärken.
Man unterteilt die Unterkühlung in 2 Stadien:
1.Abwehrstadium:
Die Körpertemperatur ist noch nicht unter 34 Grad Celsius abgesunken. Der Betroffene versucht vermehrt Wärme zu produzieren (z.B. durch Kältezittern). Gleichzeitig wird durch verminderte Druchblutung der Körperberfläche (Arme, Beine, Haut) die Wärmeabgabe verringert, die Haut ist blaß und kalt. Der Betroffene klagt über Schmerzen, vornehmlich an Händen, Füßen und Knien. Atmung und Kreislauf sind zunächst gesteigert, der Betroffene ist bei Bewußtsein und erregt.
2. Erschöpfungs-/Lähmungsstadium:
Die Körpertemperatur ist unter 34 Grad abgesunken. Der Betroffene atmet langsamer, die Pulsfrequenz und der Blutdruck sinken. Das Kältezittern ist eingestellt, es tritt Muskelstarre ein. Das Schmerzempfinden läßt nach, der Betroffene wird zunehmend müde und schließlich bewußtlos. Im weiteren können Atem- und Kreislaufstillstand folgen.
„Behandeln“ eines Unterkühlten:
- aus dem Gefahrenbereich an einen warmen Ort bringen. (möglichst in einen Raum mit Zimmertemperatur, nicht überwärmen.)
- falls der Verunfallte ins Wasser gefallen ist, nasse Kleidung entfernen und in Decken hüllen
- den Betroffenen in völlige Ruhelage bringen, weder aktiv noch passiv bewegen
- dies gilt umso mehr im 2ten Stadium, d.h.:
- Den Unterkühlten aus dem Gefahrenbereich „bergen“, aber dabei äußerste Vorsicht walten lassen, da unser Körper ab einer bestimmten Temperatur „zentralisiert“ d.h. um ein weiteres Absinken der Körpertemperatur zu verhindern, wird das „warme“ Blut auf den Körperkern konzentriert um die überlebenswichtigen Organe weiterhin suffizient zu versorgen. Dadurch sinkt allerdings die Temperatur in den Extremitäten (Arme, Beine) weiter ab. Soweit, so schlecht, das heißt also das wenn der Temperaturunterschied zwischen Körperkern und den Extremitäten zu groß ist und der Unterkühlte zuviel bewegt oder sogar „massiert“ wird, das eiskalte Extremitätenblut in den Körperkern gelangt und dadurch die Körperkerntemperatur „schlagartig“ absinkt. Um es kurz zu sagen....das Herz könnte buchstäblich seinen Dienst versagen und jegliche Herz-Kreislaufaktivität einstellen. Der Unterkühlte stirbt an einem sogenannten Bergungstod !!!
- Keine Schocklage
- Gliedmaßen nicht massieren
- Wiederholte Kontrolle von Puls und Atmung
- bei Bewußtlosigkeit sollte die Person vorsichtig in die Seitenlage gebracht werden.
Ganz wichtig: KEIN ALKOHOL....also bitte nicht den berühmten Bernhardiner mit dem Schnapsfässchen um den Hals rufen....Alkohol weitet die Gefäße und beschleunigt dadurch die weitere Unterkühlung !!!
- am besten warme gut gezuckerte Getränke wie zB. Tee verabreichen
Sooo...soviel dazu....ich denke hiermit wird das Thema thermische Notfälle abgeschlossen. Hoffe ich hab mich einigermaßen verständlich ausgedrückt