Weihnachten in Kolumbien

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Eisbaer
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Weihnachten in Kolumbien

Beitrag von Eisbaer »

Die Festlichkeiten beginnen am 7. Dezember, an dem zu Ehren der Jungfrau Maria Kerzen entzündet werden und jeder einen geheimen Wunsch der Jungfrau Maria mitteilt. Vor (fast) jedem Haus, Siedlung, Geschäften werden bei Einbruch der Dunkelheit Unmengen an Kerzen entzündet.

Die Straßen der Barrios und es Zentrums sowie viele Grünanlagen erstrahlen im Licht einer großzügigen Weihnachtsbeleuchtung.

Am Folgetag, dem 8. Dezember, ist nationaler Feiertag el día de la Inmaculada Concepción (Empfängnis der Jungfrau Maria). An diesem Tag ist der Kirchenbesuch Pflicht.
Weil in Kolumbien natürliche Tannen nicht verwendet werden, ist der Weihnachtsbaum größtenteils aus Plastik. Aufgestellt wird er meist in der ersten Dezemberwoche oder früher.

Am Abend und in der Nacht zum 25.12. wird oft ein großes Feuerwerk veranstaltet. Die Bescherung ist in den meisten Teilen des Landes gegen 24 Uhr.

In den Barrios polulares singen und tanzen viele Leute auf der Straße. Dazu gehört das Zubereiten eines Weihnachtsessens, welches überwiegend auf Holzscheiden zubereitet wird.

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Das ganze Barrio beteiligt sich daran. Oft wird auch ein Schwein geschlachtet und das Barrio erfreut sich. Alkohol fließt in Strömen.

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Willy begeistert beim Grillen im Dezember
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John Extra
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So feiern Sie Weihnachten in Kolumbien

Beitrag von John Extra »

Kolumbianer feiern Weihnachten mit viel Begeisterung, das Land ist sehr katholisch und liebt eine gute Party ...
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Eisbaer
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Warum wird in Kolumbien am 7.12. "Dia de velitas" gefeiert: die Geschichte einer Tradition

Beitrag von Eisbaer »

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Casa con faroles en la madrugada del 8 de diciembre en Barranquilla.
De J.D. Villalobos - Trabajo propio, CC BY 3.0
https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=3806465


Die Familien des Landes versammeln sich, um in den Straßen Kerzen anzuzünden und so die Weihnachtszeit und die damit verbundenen Feierlichkeiten einzuläuten.

In Kolumbien ist es Tradition, am 7. Dezember die Straßen mit Lichtern und Kerzen zu schmücken.
Diese Art, die Weihnachtszeit einzuläuten, geht auf das Jahr 1854 zurück, als Papst Pius IX. beschloss, am Fest der Unbefleckten Empfängnis der Jungfrau Maria eine Gebetswache abzuhalten, und später beschloss die katholische Kirche des Landes, dass das Anzünden einer Kerze zu Ehren dieser Gottheit eine Form des Gedenkens sein sollte. In diesem Sinne erinnert dieser Tag auch an den Moment, als der Erzengel Gabriel Maria verkündete, dass sie noch vor ihrer Geburt auserwählt sei, die Mutter Jesu zu werden.

Im Laufe der Jahre hat sich dieser Tag jedoch zu einem traditionellen Feiertag für die Kolumbianer entwickelt, da er traditionell im Kreise der Familie und mit den Menschen, die einem am nächsten stehen, gefeiert wird.

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Tenere-wue
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Weihnachten in Kolumbien

Beitrag von Tenere-wue »

Interessanter Artikel, Danke dafür.
Grüße
-vive tu sueno !
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Eisbaer
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Heute am 16.12. beginnt die Novena de Aguinaldos

Beitrag von Eisbaer »

Vor langer Zeit wurde das religiöse Fest, mit dem sich die Kolumbianer auf die Ankunft Jesu vorbereiten, ins Leben gerufen.

Diesen Freitag, den 16. Dezember, beginnt in den kolumbianischen Haushalten eine der ältesten Weihnachtstraditionen: die Novenas de Aguinaldos. Dies ist ein Brauch, bei dem die Familie zusammenkommt, um eine Reihe von Gebeten zu sprechen, die mit der Feier der Geburt Jesu am 24. Dezember zu tun haben.

Historikern zufolge begann der Brauch vor drei Jahrhunderten dank eines Priesters in Ecuador, Bruder Fernando de Jesús Larrea, der beschloss, einen neuntägigen Text zur Vorbereitung auf den Tag der Geburt Jesu zu schreiben.

Neun Tage des Gebets sind offenbar die Zeitspanne, in der die Jünger Christi zwischen der Himmelfahrt Jesu und Pfingsten im Gebet auf das Kommen des Heiligen Geistes warteten.

Dieser Priester predigte in den kolumbianischen Regionen Valle del Cauca, Cundinamarca, Boyacá, Santander und Tolima, insbesondere in den 1740er und 1750er Jahren. Eines seiner bekanntesten Werke stammt aus dem Jahr 1757: die Gründung des Colegio de Misiones de San Joaquín de Cali.

Fernando de Jesús war es, der die Novena, die damals 52 Seiten umfasste, verfasst hat, doch er hatte Hilfe bei ihrer Verbreitung und Vermittlung.

Unter den Frauen war es zum Beispiel Doña María Clemencia Gertrudis de Jesús Cayzedo Vélez Ladrón de Guevara de Aróstegui y Escota, die sich der Aufgabe widmete, das Beten des Textes zu lehren, und die Frauen aufforderte, ihn an den Rest ihrer Familien weiterzugeben.

Seitdem haben die Katholiken das Beten der Novena zur Weihnachtszeit sehr ernst genommen, und sie wurde an die Bedürfnisse der jeweiligen Zeit angepasst. In Kolumbien zum Beispiel wurde eine modernere Anpassung der Novena vorgenommen, da einige der Worte aufgrund der in der Novenea verwendeten Sprache, die heute nicht mehr gebräuchlich ist, für viele unverständlich waren.
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Eisbaer
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Traditionelle Weihnachtsgerichte in Kolumbien

Beitrag von Eisbaer »

Die Weihnachtszeit in Kolumbien ist eine Zeit voller Traditionen, festlicher Feiern und kulinarischer Genüsse. Eines der beliebtesten und typischsten Gerichte während der Nochebuena (Heiligabend) und Navidad (Weihnachten) ist das traditionelle "Lechona". Dieses Gericht symbolisiert die kolumbianische Gastfreundschaft und den Reichtum der kulinarischen Kultur des Landes.

Lechona ist ein aufwendig zubereitetes Gericht, das aus einem ganzen, gefüllten Schwein besteht. Es ist vor allem in den Regionen Tolima und Huila bekannt, hat aber auch die Herzen der Menschen im ganzen Land erobert. Das Schwein wird sorgfältig entbeint und mit einer Füllung aus Reis, Erbsen, Zwiebeln und Gewürzen wie Kreuzkümmel und Knoblauch gefüllt. Diese Mischung sorgt für einen reichen, würzigen Geschmack, der die Essenz der kolumbianischen Küche widerspiegelt.

Die Zubereitung einer Lechona ist ein aufwendiger Prozess, der oft mehrere Stunden dauert. Das gefüllte Schwein wird langsam im Ofen gegart, bis die Haut knusprig und das Fleisch zart und saftig ist. Traditionell wird Lechona bei großen Familienfeiern und Festen serviert, oft zusammen mit Arepas (Maisfladen) und einer scharfen Sauce namens Ají.

Neben der Lechona gibt es noch eine Vielzahl anderer traditioneller Gerichte, die in der Weihnachtszeit gegessen werden:
  • Buñuelos: Frittierte Käsebällchen, die in der Weihnachtszeit besonders beliebt sind.
  • Natilla: Eine Art Milchpudding, der mit Zimt gewürzt und oft mit Kokosraspeln bestreut wird.
  • Tamales: Maisteig gefüllt mit Fleisch, Gemüse und Gewürzen, in Bananenblätter gewickelt und gedämpft.
Die Weihnachtszeit in Kolumbien ist geprägt von gemeinsamen Mahlzeiten, bei denen Familie und Freunde zusammenkommen, um die festlichen Speisen zu genießen. Die Esskultur spiegelt die Vielfalt und den Reichtum der kolumbianischen Küche wider und trägt zur besonderen Atmosphäre dieser Jahreszeit bei

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Lechona und andere traditionelle Gerichte nicht nur kulinarische Genüsse sind, sondern auch ein wesentlicher Bestandteil der kulturellen Identität Kolumbiens und der festlichen Feiern zu Nochebuena und Navidad. Sie verbinden Generationen und schaffen Erinnerungen, die die Jahre überdauern.
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Eisbaer
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Ursprünge der Traditionen von Natilla und Buñuelos im Dezember

Beitrag von Eisbaer »

Zwei der bekanntesten Weihnachtsspezialitäten sind die Natilla und die Buñuelos.

Natilla ist ein cremiger Milchpudding, der mit Zimt gewürzt und oft mit Kokosraspeln oder Käse garniert wird. Diese Tradition hat ihre Wurzeln in der spanischen Küche, wo ein ähnliches Dessert unter dem Namen "Natillas" bekannt ist. Im Laufe der Zeit wurde das Rezept an den lokalen Geschmack angepasst und ist zu einem festen Bestandteil der kolumbianischen Weihnachtsfeiern geworden. Die Zubereitung der Natilla ist oft eine gemeinschaftliche Aktivität, die die Familien während der Festtage zusammenbringt.

Die Geschichte der Buñuelos reicht bis in die arabische Welt zurück, wo ähnliche frittierte Teigbällchen schon vor Jahrhunderten zubereitet wurden. Über Spanien gelangte diese Tradition nach Kolumbien, wo die Buñuelos eine eigene Identität entwickelten. Die kolumbianischen Buñuelos werden aus Yuca-Mehl und Käse hergestellt, was ihnen ihre einzigartige Konsistenz und ihren herzhaften Geschmack verleiht. Buñuelos sind in der Weihnachtszeit unverzichtbar und symbolisieren Reichtum und Wohlstand.

Die Traditionen der Natilla und der Buñuelos sind ein wesentlicher Bestandteil der kolumbianischen Weihnachtsfeiern und symbolisieren nicht nur das kulinarische Erbe, sondern auch die Bedeutung des Zusammenkommens und der Gemeinschaft. Familien kommen zusammen, um diese Köstlichkeiten zuzubereiten, Geschichten zu erzählen und die festliche Atmosphäre zu genießen. Während der Novena de Aguinaldos, einer neuntägigen Gebetszeit vor Weihnachten, werden Natilla und Buñuelos oft nach dem Gebet gemeinsam verzehrt.

Diese Leckereien sind nicht nur eine Gaumenfreude, sondern auch ein Symbol für Gemeinschaft, Tradition und Freude am gemeinsamen Feiern.
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Holger78
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Weihnachten in Kolumbien

Beitrag von Holger78 »

Danke für diese Berichte. Natilla kenne ich nicht und habe dies auch noch nicht gesehen. Muss das gleich mal meine Frau fragen ob sie das kennt.
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