
Bildquelle: Migraciòn Colombia
Carlos Lehder, ehemaliger Anführer des Medellín-Kartells, ist am Freitagnachmittag auf dem Flughafen El Dorado in Bogotá eingetroffen. Der Ex-Drogenhändler, einst enger Verbündeter von Pablo Escobar und Gonzalo Rodríguez Gacha, kehrte an Bord eines Lufthansa-Fluges aus Deutschland nach Kolumbien zurück, wo er seit 2020 lebte, nachdem er in den USA aus der Haft entlassen worden war. Bei seiner Ankunft wurde er von Mitgliedern der Nationalpolizei festgenomen, da ein aktiver Haftbefehl gegen ihn vorliegt.
Lehder verbrachte über 30 Jahre in US-Gefängnissen, nachdem er 1987 in der Nähe von Medellín festgenommen und ausgeliefert worden war. Nach seiner Freilassung ließ er sich in Deutschland nieder, wo er aufgrund der deutschen Staatsangehörigkeit seines Vaters aufgenommen wurde. In Deutschland gewährte er mehrere Interviews und verfasste ein Buch über sein Leben im organisierten Verbrechen.
Seine Rückkehr nach Kolumbien erfolgt unter dem Status eines Touristen. Die genauen Gründe für seine Reise sowie die rechtlichen Konsequenzen des gegen ihn bestehenden Haftbefehls sind derzeit noch unklar. Weitere Informationen werden erwartet, sobald die Behörden Stellung nehmen.
Persönlicher Kommentar:
Nach Jahrzehnten in US-Haft kehrt Carlos Leader, eine zentrale Figur des Medellín-Kartells, als Tourist nach Kolumbien zurück. Seine Vergangenheit ist mit dem blutigsten Kapitel des kolumbianischen Drogenhandels verbunden. Es bleibt abzuwarten, ob die Behörden noch Verfahren gegen ihn haben. Dass ein Mann mit dieser Vorgeschichte heute frei reisen kann, verdeutlicht, wie unterschiedlich Justiz und moralische Verantwortung wahrgenommen werden.