Kommst du dann selbst auf die Routen der Flüchtlinge und siehst was da abgeht, empfindest du nur noch unendliches Mitleid und irgendwie Schuldgefühle nicht mehr für sie machen zu können, als einfach nur wegsehen.
So lange die Venezolaner auf ihrem Weg in eine neue Zukunft sich im Dept. Norte de Santander aufhalten geschieht ihnen nichts. Sie werden geduldet. Wollen sie aber nach Santander wechseln, werden sie von der Polizei eingesammelt und zurück nach Cúcuta verfrachtet.
Der einzige wirkliche Weg in eine neue Welt ist aber die Strasse nach Bucaramanga. Kolumbianer die Venezolaner helfen indem sie diese mitnehmen, machen sich offenbar strafbar. Mir wurde abgeraten Venezolaner nach Bucaramanga zu transportieren, auch wenn ich dies kurz in Betracht zog.
Die Kolumbianer in den Grenz Dörfern haben mittlerweile Angst vor den Venezolanern. dies ergab sich aus Gesprächen, die wir mit verschiedenen Familien führten, die in diesen Dörfern wohnen. Die Angst läuft auf bestohlen werden hinaus. «zu Anfang haben wir ihnen gerne geholfen, aber dann wurden es immer mehr. Jetzt müssen wir sogar alle Fenster und Türen abschliessen, denn wir wollen sie ja nicht in unseren eigenen vier Wänden haben»
Just heute wo ich von meiner Reise zurückgekehrt bin, ist ein Artikel auf Latinpress, sowie ein 10 min. YouTube Video. Auch wenn dieses bereits 5 Monate alt ist.
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youtube.com/watch?time_continue=19&v=wD53GajiXX0
nach etwas suchen habe ich den selben Film jetzt auch auf Deutsch gefunden:
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youtube.com/watch?v=zvmgwYOCkC4
Sehr interessant war was der Mann bei 1:50 zu sagen hatte:
Es gibt keine Geldscheine. Und stellt euch vor, ein Liter Benzin kostet 1 Bolivar. Und 1 Liter Wasser 5000 Bolivar.
Was der arme Kerl aber nicht wusste, alles was in Kolumbien irgendwie für harte Währung verscherbelt werden kann, wird geschmuggelt. Oscar mein Begleiter hat per Zufall in Santa Marta Nüsse kaufen wollen. 8000 Pesos. In Medellin werden diese gleiche Menge im Exito für mind. 35000 Pesos angeboten. Dann fiel ihm Hygiene Artikel auf, Monster Packung Pampers Sensitive. Sie wurden an der Strasse für 5000 Pesos angeboten (nahe Barranquilla). Auf dem Mercado Libre fand ich diese jetzt = 68 000 Pesos.
Bei 2:20 sind dann die Handtaschen. Der Bargeldwert dieser liegt bei wenigen Cent. Für eine grosse Tasche oder andere Figuren wie auf meinen Fotos bedarf es angeblich zwischen 5 und 8 Std. Arbeit. Und letztlich das harte Geld, das sie für ihre Weiterreise dringend brauchen.
Die Produkte werden verkauft =
Schlange und Schwan je 50 000.-
Grosse Tasche 40 000.-
Kleine Tasche bis hin zu Geldbörse = 20-30 000.-
Gefunden habe ich den Stand an = Calle 10 # Avenida 4, nahe dem Platz Santander